Raumfahrt-Kulinarik: Indischer Astronaut teilt Einblicke in das Leben an Bord
Bearbeitet von: Olga Samsonova
Der indische Astronaut Shubhanshu Shukla hat während seiner Axiom-4-Mission faszinierende Einblicke in die kulinarischen Gepflogenheiten im Weltraum gewährt. Er demonstrierte, wie Nahrung und Getränke in einer Umgebung ohne Schwerkraft gehandhabt werden und erläuterte, dass die Peristaltik, die wellenförmige Muskelkontraktion des Verdauungstrakts, für den Transport der Nahrung durch den Körper verantwortlich ist.
Shukla betonte die Notwendigkeit achtsamen Essens, um zu verhindern, dass Lebensmittel unkontrolliert umherfliegen. Sein Mantra dabei: „Langsam ist schnell.“ Diese Herangehensweise spiegelt die Herausforderungen wider, die das Essen in der Schwerelosigkeit mit sich bringt. Krümel stellen ein besonderes Problem dar, da sie nicht einfach herunterfallen, sondern unkontrolliert durch die Raumstation schweben und potenziell Geräte beschädigen oder Filter verstopfen könnten. Aus diesem Grund sind Brot und andere krümelnde Lebensmittel auf der Internationalen Raumstation (ISS) nicht erlaubt; stattdessen werden Tortillas verwendet.
Die Geschmacksnerven von Astronauten können sich im Weltraum verändern. Was auf der Erde beliebt ist, kann im All fad schmecken, während andere Speisen intensiver wahrgenommen werden. Dies liegt unter anderem daran, dass sich Flüssigkeiten im Körper bei Schwerelosigkeit anders verteilen, was zu einer leichten Schwellung der Geschmacksknospen führen kann. Um dem entgegenzuwirken, werden die Speisen oft stärker gewürzt, wobei auf Salz wegen des Risikos von Knochenschwund verzichtet wird. Stattdessen kommen oft Kräuter zum Einsatz, um den Geschmack zu verbessern.
Während seiner Axiom-4-Mission, die am 25. Juni 2025 begann und 18 Tage dauerte, brachte Shukla nicht nur wissenschaftliche Experimente, sondern auch einen Hauch von Heimat zur ISS. Er teilte indische Delikatessen wie Gajar ka Halwa und Moong Dal Halwa mit seinen internationalen Kollegen. Die Axiom-4-Mission, die als historische Errungenschaft für Indien gilt, umfasste rund 60 wissenschaftliche Studien aus 31 Ländern und unterstrich die internationale Zusammenarbeit im Weltraum.
Die Entwicklung der Weltraumverpflegung hat seit den Anfängen der Raumfahrt enorme Fortschritte gemacht. Von den gepressten Pasten in Tuben der Mercury-Ära bis zu den vielfältigen, gefriergetrockneten und vakuumverpackten Mahlzeiten heute, die von erfahrenen Köchen zubereitet werden, hat sich die Kulinarik im Orbit deutlich verbessert. Die NASA bietet beispielsweise eine Auswahl von 74 Speisen und 20 Getränken an, und die ESA-Astronauten können aus über 100 Optionen wählen. Die Zubereitung der Nahrung im Weltraum ist stets eine logistische und technische Herausforderung, die von der Rehydrierung gefriergetrockneter Speisen bis zum Erhitzen von Konserven reicht. Die Astronauten müssen sicherstellen, dass sie genügend Kalorien, Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen, um den Belastungen des Weltraumflugs standzuhalten, wobei ein besonderer Fokus auf Kalzium und Vitamin D liegt, um Knochen- und Muskelabbau entgegenzuwirken.
Quellen
MoneyControl
India Today
India Today
Mint
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