Theobromin-Spiegel korrelieren mit verlangsamter epigenetischer Alterung in europäischen Kohortenstudien

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Eine wissenschaftliche Untersuchung des King's College London deutet auf einen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Theobromin im Blut und einem verlangsamten biologischen Alterungsprozess hin. Die Substanz, ein natürlicher Bestandteil des Kakaos, stand im Fokus der Analyse hinsichtlich ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Langlebigkeit. Die Forschungsgruppe, die unter anderem am St Thomas' Hospital Campus in London ansässig ist, untersuchte die zirkulierenden Theobromin-Spiegel mittels Serum-Metabolomics in zwei bevölkerungsbasierten europäischen Kohorten.

Der Kern der Analyse lag in der Korrelation der Theobromin-Konzentrationen mit etablierten biologischen Altersmarkern, insbesondere Mustern der DNA-Methylierung und der Länge der Telomere. Die DNA-Methylierung dient als präziser Indikator für den zellulären Verschleiß, da sich die Muster der Genexpression im Zuge des normalen Alterns verändern. Die Telomere wiederum sind die schützenden Endkappen der Chromosomen, deren Verkürzung die Zellteilung limitiert und zur Seneszenz führt.

Die Analyse ergab eine signifikante Assoziation: Teilnehmer mit höheren Blutkonzentrationen des Theobromins wiesen ein biologisches Alter auf, das geringer war als ihr tatsächliches chronologisches Alter. Zur Quantifizierung der Alterungsbeschleunigung nutzten die Forscher spezifische epigenetische Uhren wie GrimAge und DNAmTL; GrimAge zeigte hierbei eine besonders starke Signifikanz. Diese Beobachtung legt eine positive Verbindung zwischen dem Vorhandensein dieses Kakaoalkaloids und einer potenziellen Verlangsamung des Alterungsprozesses nahe.

Theobromin, chemisch als 3,7-Dimethylxanthin bekannt, ist ein Methylxanthin, das strukturell mit Koffein verwandt ist und pharmakologische Eigenschaften wie gefäßerweiternde und leicht harntreibende Wirkung besitzt. Historisch wurde es bereits um 1900 bei hohem Fieber angewendet. Obwohl die Ergebnisse molekularer Mechanismen vielversprechend sind, mahnen die Wissenschaftler zur Vorsicht bezüglich eines exzessiven Schokoladenkonsums. Dies liegt daran, dass Schokolade neben dem Theobromin auch gesundheitlich bedenkliche Mengen an Fett und Zucker enthalten kann.

Die Toxizität von Theobromin ist insbesondere bei Haustieren, wie Hunden, bekannt, da diese es langsamer metabolisieren. Bei Hunden können bereits Dosen ab 20 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht Vergiftungssymptome auslösen. Dunkle Schokolade kann bis zu 26 mg Theobromin pro Gramm enthalten. Diese Fakten unterstreichen die Notwendigkeit, die positiven Effekte des reinen Wirkstoffs von den ernährungsphysiologischen Implikationen des Gesamtnahrungsmittels zu trennen.

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Quellen

  • Pravda.sk

  • Wales Online

  • UNN

  • RealClearScience

  • SciTechDaily

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