Japanische Aktien konsolidieren vor Entscheidungen der Fed und der Bank of Japan

Bearbeitet von: gaya ❤️ one

Der japanische Aktienmarkt erlebte am Mittwoch, dem 10. Dezember 2025, eine Konsolidierungsphase, wobei der breiter gefasste Topix-Index von seinem jüngsten Allzeithoch zurückfiel. Investoren zeigten Zurückhaltung im Vorfeld der geldpolitischen Sitzungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und der Bank of Japan (BOJ), was eine Periode der Marktunsicherheit einleitete. Der Nikkei 225 Index beendete den Handelstag mit einem leichten Rückgang von 0,3 % bei 50.481,99 Punkten, was die Nervosität der Anleger angesichts der divergierenden Zentralbankpolitiken widerspiegelte.

Die US-Notenbank Federal Reserve beendete ihre Beratungen, wobei die Markterwartung auf eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt ausgerichtet war, was den Federal Funds Rate auf eine Spanne von 3,5 % bis 3,75 % senken würde. Diese erwartete Lockerung steht im Kontrast zur Haltung der Bank of Japan, die Berichten zufolge ihre Diskussionen über eine Anhebung des Leitzinses im Dezember vertagte und ihre geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen beibehielt. Als Grund für die BOJ-Haltung gelten weiterhin gedämpfte Inflationsaussichten. Zuvor hatte die Fed am 29. Oktober 2025 ihr Tagesgeldzielband um 25 Basispunkte auf 3,75 % bis 4,00 % gesenkt und das Auslaufen des Bilanzabbaus zum 1. Dezember beschlossen.

Diese geldpolitische Kluft zwischen Washington und Tokio führte zu einer spürbaren Vorsicht an den Märkten. Gleichzeitig begünstigte die daraus resultierende Schwächung des japanischen Yen exportorientierte Unternehmen. So verzeichnete Honda Motor einen Kursanstieg von 3,3 %, was die positive Korrelation zwischen einem schwächeren Yen und den Unternehmensgewinnen unterstreicht. Auch Zulieferer im Bereich der künstlichen Intelligenz, wie Mitsui Kinzoku, profitierten mit einem Kursanstieg von 4,4 %, während der Pharmakonzern Shionogi einen Rückgang von 4 % verzeichnete. Die Entwicklung des Yen bleibt ein entscheidender Faktor für die Ertragslage japanischer Exporteure.

Die BOJ hatte zuvor Signale für eine mögliche geldpolitische Straffung gesendet. Gouverneur Kazuo Ueda hatte erklärt, die Zentralbank werde die „Vor- und Nachteile“ einer Zinserhöhung im Dezember prüfen, was Spekulationen über eine Anhebung des Leitzinses von 0,5 % auf 0,75 % nährte – die erste seit Januar 2025. Diese Spekulationen hatten zuvor bereits zu einer Aufwertung des Yen und einem Einbruch des Nikkei 225 geführt. Die japanische Regierung, vertreten durch den Wirtschaftsminister Minoru Kiuchi, signalisierte, dass die Entscheidung der BOJ obliege, wünschte sich jedoch eine enge Kommunikation. Die BOJ verfolgt ein Inflationsziel von rund 2 %, wobei die jüngste Yen-Abwertung und steigende Energiepreise die Inflation über dieses Ziel trieben.

Die Marktteilnehmer in Tokio wogen am 10. Dezember 2025 die potenziellen Auswirkungen der unterschiedlichen Zentralbankpfade auf die globale Liquidität und die Unternehmensgewinne ab. Die Fed-Entscheidung, die um 14:00 Uhr Eastern Time veröffentlicht wurde, stand dabei im Fokus. Die Möglichkeit einer dritten Zinssenkung der Fed im Jahr 2025, die den Leitzins auf 3,50 % bis 3,75 % bringen würde, wird als potenzieller Impulsgeber für das Gesamtjahr 2026 angesehen, insbesondere wenn Fed-Chef Jerome Powell eine längerfristige Ausrichtung auf eine lockere Politik signalisiert. Die anhaltende Unsicherheit über die künftige geldpolitische Ausrichtung beider Großbanken bestimmt somit die kurzfristige Kursentwicklung an der Tokioter Börse.

8 Ansichten

Quellen

  • The Japan Times

  • Finimize

  • Bloomberg

  • DividendJapan.com

  • Financial Association

  • Reuters

  • CBS News

  • FXStreet

  • Trading Economics

  • The Guardian

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.