Moderate Sonnenexposition kann Sterblichkeitsrisiko senken, Analyse zeigt

Bearbeitet von: gaya ❤️ one

Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine moderate Sonneneinstrahlung erhebliche gesundheitliche Vorteile bieten kann, insbesondere für Bevölkerungsgruppen in nördlichen Breitengraden. Diese Befunde stellen die bisherige öffentliche Gesundheitsberatung, die oft eine nahezu vollständige Sonnenvermeidung empfiehlt, in Frage und deuten darauf hin, dass die Vorteile die Risiken von Hautkrebs potenziell überwiegen könnten.

Professor Richard Weller von der Universität Edinburgh analysierte Daten der UK Biobank und identifizierte eine Korrelation zwischen erhöhter Sonnenexposition und einer reduzierten Sterblichkeitsrate aus allen Ursachen bei nordeuropäischen Bevölkerungsgruppen. Seine Untersuchung legt nahe, dass die Verringerung der Mortalität durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten durch Sonnenlicht ein wichtiger Faktor ist. Epidemiologische Daten deuten darauf hin, dass auf einen potenziell sonnenbedingten Todesfall durch Hautkrebs etwa 75 Todesfälle durch andere Ursachen, wie Herzerkrankungen, verhindert werden könnten, was eine Neubewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erfordert.

Ein zentraler Mechanismus für die kardiovaskulären Vorteile ist die durch UV-Licht induzierte Freisetzung von Stickoxid (NO) aus den Hautspeichern. Dieses Stickoxid senkt unabhängig von Vitamin-D-Mechanismen den Blutdruck und verbessert die Gefäßfunktion. Laborstudien belegen, dass die Exposition gegenüber UV-Strahlen eine signifikante Blutdrucksenkung bewirkt, ein Effekt, der durch Hitzewirkung allein nicht erzielt wird. Eine Studie zeigte, dass eine UVA-Bestrahlung über 20 Minuten bei normotensiven Probanden zu einem Abfall des mittleren Blutdrucks um 3,5 mm Hg führte.

Andrew Huberman, Professor für Neurobiologie und Augenheilkunde an der Stanford School of Medicine, befürwortet die Notwendigkeit einer sicheren Sonnenexposition und betont deren Rolle bei der Optimierung der Hormongesundheit und der mitochondrialen Funktion, was zur Langlebigkeit beitragen kann. Er hebt hervor, dass Sonnenlicht die Spiegel von Testosteron und Östrogen beeinflussen kann.

Schwedische Forschungsergebnisse, die fast 30.000 Frauen über einen Zeitraum von 20 Jahren untersuchten, untermauern diese Perspektive. Die Studie stellte fest, dass das Vermeiden der Sonne ein Todesrisiko ähnlicher Größenordnung wie Rauchen darstellen kann. Frauen mit geringer Sonneneinstrahlung hatten demnach ein um 41 Prozent höheres Risiko für Bluthochdruck als diejenigen mit der höchsten Exposition. Die UV-Exposition war invers mit der Gesamt-, Herz-Kreislauf- und Krebstodesrate assoziiert.

Angesichts dieser Daten fordern Experten eine Anpassung der öffentlichen Gesundheitspolitik hin zur Förderung einer sicheren, moderaten Sonneneinstrahlung, insbesondere in Regionen mit geringer natürlicher Sonneneinstrahlung, wo eine vollständige Vermeidung ein erhebliches Gesundheitsproblem darstellen kann. Es bleibt jedoch die dringende Empfehlung, Sonnenbrand strikt zu vermeiden, weshalb die tägliche Anwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor weiterhin angeraten ist, um Hautschäden zu minimieren.

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Quellen

  • Hindustan Times

  • The health effects of sunlight, UV and blue light - YouTube

  • Professor Richard Weller - Centre for Inflammation Research

  • Scots urged to rethink sun exposure warnings - Health and Care Scotland

  • A risk-benefit ratio of sunlight exposure - UK Biobank

  • The truth about sun exposure: What dermatologists want you to know - Kevin MD

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