Balearen reformieren Lehrpläne ab 2025/26 mit Fokus auf Mathematik und Gerätebegrenzung

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Die Regierung der Balearen unter Präsidentin Marga Prohens leitet eine umfassende Neugestaltung der Lehrpläne ein, die mit dem Schuljahr 2025/2026 in Kraft tritt. Diese Bildungsinitiative zielt darauf ab, eine Kultur der Anstrengung und Exzellenz zu fördern und den Fokus von bürokratischen Anforderungen auf substanzielle Lernergebnisse zu verlagern. Die Anpassungen resultieren aus gesellschaftlichen Forderungen und wurden in enger Konsultation mit über einhundert Pädagogen und Fachexperten entwickelt, wobei 32 spezifische Vorschläge aus einem nationalen Bericht zur Bildungsverbesserung berücksichtigt wurden.

Ein zentrales Element der Reform ist die signifikante Aufstockung der Unterrichtszeit für das Fach Mathematik auf allen Bildungsstufen, da dieses Fach als fundamental für die Entwicklung des kritischen Denkens und zur Steigerung der Ergebnisse in internationalen Vergleichen wie dem PISA-Test gilt. In der Primarbildung erfahren die frühen Zyklen eine Intensivierung des Unterrichts in Mathematik, künstlerischer Bildung und Fremdsprachen. Im dritten Zyklus der Grundschule wird das Fach Umweltwissen gestärkt. Für die Sekundarstufe I (ESO) wird der Fokus in den Jahrgängen zwei und vier auf Mathematik und die Hauptsprache erhöht, ergänzt durch neue Wahlfächer zur gezielten Vertiefung der sprachlichen und mathematischen Kompetenzen.

Schüler der Oberstufe, des Baccalaureate, sehen eine Erhöhung der Wochenstunden von 31 auf 33, was mehr Raum für Wahlpflichtfächer und spezifische Modalitäten schafft. Dies ermöglicht die Einführung neuer Fächer wie „Europäische Union“ und „Geschäftsprojekt“. Die bisher obligatorische Forschungsarbeit wird in ein kreativeres Wahlfach, das „Forschungs-, Analyse- und Kreativitätsprojekt“, umgewandelt. Präsidentin Prohens betonte bei der Vorstellung des politischen Kurses die Notwendigkeit, den Wert der Leistung im Bildungssystem wiederherzustellen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Schutz der kognitiven und emotionalen Entwicklung der Schüler durch eine strikte Reglementierung des Gebrauchs digitaler Endgeräte. In den frühen Jahrgängen ist die individuelle Nutzung von Geräten gänzlich untersagt, ausgenommen in spezifisch konzipierten Programmen, die auf maximal eine Stunde pro Woche begrenzt sind. Ab dem vierten Grundschuljahr wird die individuelle Bildschirmzeit auf eine Stunde täglich limitiert, eine Ausweitung ist nur unter streng kontrollierten pädagogischen Zielsetzungen in den letzten beiden Jahrgängen gestattet. Diese Maßnahme dient der Festigung der Grundlagenbildung und der Minimierung von Ablenkungen.

Die Reform sieht zudem vor, die administrativen Belastungen für Lehrkräfte zu reduzieren und den Schulen eine größere Autonomie bei der Anpassung der Lehrpläne an die spezifischen Gegebenheiten ihrer Schülerschaft zu gewähren. Die Stärkung der mündlichen Kommunikationsfähigkeiten wird bereits in der frühkindlichen Bildung gefördert, was den ganzheitlichen Ansatz der Reform unterstreicht. Die Regierung Prohens setzt damit einen klaren Akzent auf akademische Fundamente und digitale Mäßigung, um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Absolventen zu sichern.

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Quellen

  • okdiario.com

  • Fibwi Diario

  • Infobae

  • Europa Press

  • OkDiario

  • Formentera Avui

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