Magmatische Wellenintrusion erklärt Erdbebenschwarm vor Santorini im Frühjahr 2025

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Die Bewegung von Magma hat den jüngsten Erdbeben-Schwarm auf Santorini ausgelöst, sagen Wissenschaftler.

Internationale Forscher haben eine schlüssige Erklärung für die intensive seismische Aktivität geliefert, die die Region Santorini-Amorgos zu Beginn des Jahres 2025 erschütterte. Die wissenschaftliche Untersuchung, publiziert in der Fachzeitschrift Science, belegt, dass die seismische Krise durch eine massive, wellenartige Magma-Intrusion ausgelöst wurde und nicht primär durch das Verschieben tektonischer Verwerfungen, wie zunächst spekuliert wurde. Diese Intrusion umfasste einen Magmakörper, der sich in über 20 Kilometern Tiefe innerhalb der Erdkruste ausbreitete und seinen Ursprung in einem Reservoir hatte, welches sowohl den Vulkan Santorini als auch den nahegelegenen Unterwasservulkan Kolumbo miteinander verbindet. Die beteiligte Magmamenge wird auf ein Volumen geschätzt, das fast 200.000 olympischen Schwimmbecken entspricht, was die immense geologische Kraft verdeutlicht, die im Spiel war. Die seismische Unruhe begann Ende Januar 2025 und führte zu Hunderten von spürbaren Erschütterungen, einige davon mit einer Stärke von über Magnitude 5,0, was auf Santorini einen lokalen Notstand, Schulschließungen und allgemeine Beunruhigung bei Einheimischen und Touristen auslöste.

Santorini-Erdbeben-Schwarm erklärt: Wie Magma 25,000 Erdbeben ausgelöst hat | KI- und Wissenschafts-Durchbruch

Zur detaillierten Kartierung der unterirdischen Vorgänge analysierten die Wissenschaftler über 25.000 registrierte Erdbeben mithilfe fortschrittlicher maschineller Lernverfahren, wobei die Beben als präzise „virtuelle Tiefen-Spannungsmesser“ dienten. Die hochauflösende Analyse enthüllte, dass sich das Magma nicht kontinuierlich, sondern in kaskadierenden Pulsen fortbewegte, was zur wiederholten Öffnung und Schließung von Gesteinsspalten führte und somit die hohe Frequenz der wahrnehmbaren Erdbeben verursachte. Die Erdbebenherde verschoben sich dabei von Santorini über eine Strecke von mehr als 10 Kilometern in nordöstliche Richtung, wobei die Herde in Pulsen von bis zu 18 Kilometern Tiefe bis auf 3 Kilometer unter den Meeresboden aufstiegen.

Was hat die Tausenden von Erdbeben in Santorini verursacht? Wissenschaftler haben eine enorme magmatische Intrusion unter dem Meeresboden identifiziert.

Ein entscheidender Befund der Forscher war, dass das eingedrungene Magma nicht die notwendige Auftriebskraft oder den Druck erreichte, um die Oberfläche zu durchbrechen, wodurch die unmittelbare Gefahr eines Vulkanausbruchs entkräftet wurde. Diese Erkenntnis entlastete die Sorge, dass die Beben ein Vorzeichen für einen Ausbruch des Kolumbo-Vulkans sein könnten, dessen letzte heftige Unterwasserexplosion im Jahr 1650 einen Tsunami auslöste, bei dem Menschen auf Santorini ums Leben kamen. Die Forscher des GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung und des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel integrierten seismologische Daten von Land- und Meeresbodeninstrumenten, auch jene vom sieben Kilometer entfernten Kolumbo, um dieses komplexe, gekoppelte Magmasystem zu rekonstruieren.

Die seismische Krise von 2025 reiht sich in die geologische Geschichte der Region ein, die durch die Subduktion der Afrikanischen Platte unter die Ägäische Platte im Hellenischen Bogen geprägt ist, einem Gebiet komplexer Spannungsregime. Die Analyse liefert somit eine wichtige Grundlage für zukünftige, physikbasierte Vorhersagen von Vulkangefahren, da sie ein detailliertes Bild der „pumpenden“ Magmadike-Aktivität liefert, ein Prozess, der durch traditionelle Überwachungsmethoden schwer zu erfassen ist. Die Wissenschaftler gehen derzeit davon aus, dass nach dieser Entlastung keine weiteren derartigen Bebenserien zu erwarten sind.

Quellen

  • www.topontiki.gr

  • protothemanews.com

  • Protothema

  • Hayadan

  • Science Daily

  • ΤΑ ΝΕΑ

  • Newsbomb

  • Mirage News

  • Tovima

  • GFZ Helmholtz Centre for Geosciences

  • The Watchers News

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