Hitze treibt Zuckerkonsum in den USA an
Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17
Steigende globale Temperaturen führen in den Vereinigten Staaten zu einem Anstieg des Zuckerkonsums, insbesondere bei zuckerhaltigen Getränken und gefrorenen Desserts. Eine in Nature Climate Change veröffentlichte Studie zeigt eine Korrelation zwischen wärmeren Wetterbedingungen und einer erhöhten Aufnahme von Zucker, vor allem in Temperaturbereichen zwischen 12°C und 30°C. Die Forschung, die auf der Analyse von Wetterdaten und Haushaltsausgaben zwischen 2004 und 2019 basiert, schätzt eine jährliche Zunahme des Konsums von zugesetztem Zucker um über 45 Millionen Kilogramm im Vergleich zu den vorangegangenen 15 Jahren. Dies verdeutlicht die Auswirkungen des Klimawandels auf das Ernährungsverhalten.
Besonders besorgniserregend ist, dass dieser Trend stärkere Auswirkungen auf Bevölkerungsgruppen mit geringerem Einkommen und niedrigerem Bildungsstand hat. Diese Gruppen sind oft weniger gut vor Hitze geschützt und greifen daher eher zu kühlen, süßen Getränken oder Desserts zur Linderung. Dies verschärft bestehende gesundheitliche Ungleichheiten und erhöht das Risiko für Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Gesundheitsexperten äußern Bedenken hinsichtlich der potenziellen Verschärfung bestehender Gesundheitsprobleme. Die Ergebnisse unterstreichen die komplexe Wechselwirkung zwischen Klimawandel und öffentlicher Gesundheit. Die Studie legt nahe, dass bei einer globalen Erwärmung von fünf Grad Celsius der tägliche Konsum von zugesetztem Zucker um bis zu drei Gramm pro Person ansteigen könnte. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ernährungsgewohnheiten genauer zu untersuchen und präventive Maßnahmen zu entwickeln.
Weitere Forschungen deuten darauf hin, dass sonnige Tage den Zuckerkonsum erhöhen können, während starke Niederschläge ihn tendenziell senken. Dies unterstreicht, wie sehr unser Konsumverhalten von klimatischen Faktoren beeinflusst wird. Die Erkenntnisse sind relevant für die Gesundheitspolitik, da sie aufzeigen, dass klimatische Faktoren langfristige Auswirkungen auf das Konsumverhalten und die öffentliche Gesundheit haben können. Die Notwendigkeit, nachhaltigere Ernährungsweisen zu fördern und die Bevölkerung für die Zusammenhänge zwischen Klima und Gesundheit zu sensibilisieren, wird dadurch umso deutlicher.
Die American Heart Association empfiehlt Männern, nicht mehr als 36 Gramm Zucker pro Tag zu konsumieren, und Frauen nicht mehr als 24 Gramm. Angesichts der aktuellen Trends und heißerer Sommer könnte es schwieriger werden, diese Richtlinien einzuhalten. Die Studie betont die Notwendigkeit, die Politik zur Reduzierung des Zuckerkonsums zu stärken, insbesondere im Kontext des Klimawandels.
Quellen
Yahoo
As world gets hotter, Americans are turning to more sugar, study finds
Scientists find a surprising reason why people are eating more sugar
Coke's shift to cane sugar would be expensive, hurt US farmers
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