US-Notenbank senkt Leitzinsen um 0,25 % angesichts schwächerer Wirtschaft – Auswirkungen auf Goldpreise

Die US-Notenbank Federal Reserve hat am 17. September 2025 beschlossen, ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte zu senken. Dies ist die erste Zinssenkung seit Dezember 2024. Die Entscheidung wurde mit Bedenken hinsichtlich eines weniger dynamischen Arbeitsmarktes und zunehmender Abwärtsrisiken für die Beschäftigung begründet, was auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hindeutet.

Die Zinssenkung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Der Preis für physisches Gold (Spot Gold) fiel nach der Ankündigung um 0,2 % auf 3.654,29 US-Dollar pro Unze. Auch die US-Gold-Futures für Dezember-Lieferungen verzeichneten einen Rückgang um 0,8 % auf 3.690 US-Dollar. Gleichzeitig wertete der US-Dollar um 0,2 % gegenüber seinen wichtigsten Währungspartnern auf, was Gold für Käufer mit anderen Währungen verteuert.

Der SPDR Gold Trust, ein börsengehandelter Fonds, der physisches Gold hält, reduzierte seine Bestände von 979,95 Tonnen auf 975,66 Tonnen, ein Rückgang von 0,44 %. Auch andere Edelmetalle reagierten auf die geldpolitische Neuausrichtung: Silber gab leicht um 0,3 % auf 41,53 US-Dollar pro Unze nach, während Platin um 0,4 % auf 1.366,75 US-Dollar zulegte. Palladium verharrte weitgehend unverändert bei 1.153,87 US-Dollar.

Die Entscheidung der Federal Reserve erfolgt vor dem Hintergrund einer komplexen Wirtschaftslage. Obwohl die Inflation weiterhin über dem Zielwert der Fed von 2 % liegt, haben die Sorgen um das Beschäftigungswachstum an Bedeutung gewonnen. Fed-Chef Jerome Powell betonte einen datenabhängigen Ansatz und erklärte, die Zentralbank befinde sich in einer „situationsabhängigen Betrachtung“ bezüglich zukünftiger Zinsschritte. Der Markt erwartet mehrheitlich weitere Zinssenkungen, wobei das FedWatch-Tool der CME Group eine Wahrscheinlichkeit von fast 95 % für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte ausweist.

Gold hat im Jahr 2024 eine bemerkenswerte Rally erlebt, mit einem Anstieg von 39 % seit Jahresbeginn und einem Zuwachs von 27 % im Vorjahr. Diese Performance wird auf Erwartungen einer Lockerung der Geldpolitik, geopolitische Spannungen und starke Käufe durch Zentralbanken zurückgeführt. Der stärkere US-Dollar nach der Fed-Entscheidung kann Gold für Inhaber anderer Währungen verteuern und somit die Nachfrage dämpfen. Umgekehrt stützt ein schwächerer Dollar tendenziell die Goldpreise.

Die geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve werden genau beobachtet, da sie die globalen Finanzmärkte beeinflussen und von den Kreditkosten bis hin zu Anlagestrategien reichen. Der Markt konzentriert sich nun auf zukünftige Wirtschaftsindikatoren und die Kommunikation der Federal Reserve, um die Richtung der Geldpolitik zu bestimmen.