Fela Kuti: Fear No Man — Die Stimme, die keine Furcht kannte

Die Mediengesellschaft Higher Ground, ins Leben gerufen von Barack und Michelle Obama, hat ein neues Audio-Projekt veröffentlicht: den zwölfteiligen Podcast mit dem Titel „Fela Kuti: Fear No Man“.

Die Erstausstrahlung der Serie fand am 15. Oktober exklusiv auf Audible statt, bevor die Episoden ab dem 22. Oktober auch auf allen anderen gängigen Plattformen zugänglich gemacht wurden.

Barack Obama selbst stellte die Serie der Öffentlichkeit vor und bezeichnete Fela Kuti dabei als ein „musikalisches Genie, dessen Schaffen untrennbar mit seiner bürgerschaftlichen Haltung verbunden ist“. Der Podcast beleuchtet den Werdegang des nigerianischen Musikers und Begründers des Afrobeat. Er zeichnet nach, wie Kuti von seinen frühen Jazz-Einflüssen zu einem überzeugten Panafrikanisten reifte, insbesondere nach seinen prägenden Erfahrungen in den Vereinigten Staaten im Jahr 1969.

Die Produktion zeichnet sich durch ein komplexes Sounddesign aus, das dokumentarische Chroniken mit tiefgehender musikwissenschaftlicher Analyse verknüpft. Diese umfassende Recherche stützt sich auf eine beeindruckende Basis von über 200 Quellen.

Zu den prominenten Mitwirkenden zählen neben Mitgliedern der Familie Kuti auch weltbekannte Künstler wie Burna Boy und Sir Paul McCartney, sowie zahlreiche andere internationale Größen der Musikszene.

Die Serie legt dar, wie Afrobeat weit mehr als nur ein Musikgenre wurde; es entwickelte sich zu einer manifesten Form des Widerstands – einem klanglichen Manifest gegen Kolonialismus und Korruption. Die Veröffentlichung des Podcasts ist zeitlich passend zum 25. Jubiläum der Felabration gewählt, einem Festival, das jährlich in Lagos stattfindet, um das Vermächtnis des Musikers zu ehren.

Fela Kuti (1938–1997) war nicht nur ein Komponist von Weltrang, sondern auch ein unerschrockener Prophet des Wandels. Seine Mutter, Fumilayo Ransome-Kuti, kämpfte leidenschaftlich für die Rechte der Frauen, und Fela übertrug diesen Kampfgeist direkt in seine Musik, die er in einen „Rammbock gegen den Staat“ verwandelte. Seine oft 12-minütigen musikalischen Predigten wurden zu Hymnen der Freiheit. Selbst die Zerstörung seiner utopischen Kommune, der Kalakuta Republik, konnte seinen unbeugsamen Weg nicht aufhalten.

Sein Enkel, Made Kuti, fasst das Engagement seines Großvaters prägnant zusammen: „Er setzte alles daran, die Denkweise der Menschen durch Musik zu verändern. Und das ist ihm gelungen.“

Der Podcast entstand in Co-Autorenschaft mit Jad Abumrad von Radiolab und ist somit nicht bloß eine historische Erzählung. Vielmehr präsentiert er sich als eine akustische Meditation über den Mut, in einer von Angst geprägten Welt die Wahrheit zu verkörpern.