Systematische Überprüfung fordert Neubewertung biologischer Alterungsmetriken

Bearbeitet von: gaya ❤️ one

Eine aktuelle systematische Überprüfung fordert die Forschungsgemeinschaft nachdrücklich auf, die etablierten Methoden zur Messung des biologischen Alterns grundlegend zu überdenken. Die Autoren argumentieren, dass viele gängige Indikatoren oft altersunabhängige physiologische Effekte mit den tatsächlichen Alterungstrajektorien verwechseln. Diese Unterscheidung ist von zentraler Bedeutung, da die Verlängerung der gesunden Lebensspanne primär durch die gezielte Bekämpfung spezifischer, lebenslimitierender Pathologien erreicht wird, anstatt durch eine tatsächliche Verlangsamung des systemischen Alterungsprozesses selbst.

Die Analyse der Mortalitätsengpässe über verschiedene Spezies hinweg belegt die Speziesabhängigkeit der Todesursachen. Während in menschlichen Populationen die kardiovaskuläre Erkrankung die primäre Todesursache auch bei Hochbetagten darstellt, zeigen Mäuse eine Mortalitätshäufigkeit, die vorrangig durch Krebs bedingt ist, und Makaken versterben hauptsächlich an Herz-Kreislauf-Problemen. Bei wirbellosen Tieren manifestiert sich der Engpass oft in Form von Organversagen. Diese Befunde legen nahe, dass der Tod selten durch ein hypothetisches „reines“ Altern eintritt, sondern durch altersassoziierte Versagen spezifischer Organsysteme.

Kritisch beleuchtet werden in diesem Kontext die sogenannten „Alternsuhren“, die zwar eine Korrelation zur chronologischen Lebensspanne aufweisen, jedoch nicht zwingend die kausalen Mechanismen des Alterns abbilden. Die ursprüngliche Konzeption der „Hallmarks of Aging“ von 2013, welche neun Hauptmerkmale umfasste, wurde im Januar 2023 auf zwölf erweitert, um Mechanismen wie Makroautophagie, chronische Entzündungen und Dysbiose einzubeziehen. Die wissenschaftliche Gemeinschaft steht vor der Aufgabe, die Interkonnektivität dieser Kandidatenmerkmale zu entschlüsseln, um effektive pharmakologische Ziele zur Gesundheitsverbesserung im Alter zu identifizieren.

Die Evidenzbasis für das einflussreiche „Hallmarks of Aging“-Framework wird hinterfragt, insbesondere im Hinblick auf die Validität vieler unterstützender Studien. Eine Untersuchung ergab, dass ein signifikanter Anteil dieser Studien es versäumte, junge, behandelte Kohorten zu evaluieren. Dieses Fehlen einer Kontrollgruppe junger Tiere verhinderte die notwendige Unterscheidung zwischen einer tatsächlichen Verlangsamung der Alterungsrate und bloßen Basiseffekten, die lediglich symptomatische Verbesserungen darstellen. Die Forscher schlagen daher zwingend neue Studiendesigns vor, die sowohl junge als auch ältere behandelte Gruppen umfassen müssen, um valide zwischen Rateffekten und Basiseffekten unterscheiden zu können.

Quellen

  • Mirage News

  • Mirage News

  • Genomic Psychiatry

  • ResearchGate

  • DZNE

  • VitaDAO

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