Netflix sichert sich Warner Bros. Discovery Assets in Mega-Deal über 82,7 Milliarden Dollar

Autor: Tatyana Hurynovich

Der Streaming-Gigant Netflix hat einen bahnbrechenden Schritt in der Unterhaltungsbranche vollzogen und die Übernahme zentraler Studio- und Streaming-Vermögenswerte von Warner Bros. Discovery (WBD) offiziell bekannt gegeben. Die Gesamtsumme dieser monumentalen Transaktion beläuft sich auf umgerechnet 82,7 Milliarden US-Dollar, wobei dieser Betrag auch die bestehenden Schulden von WBD einschließt. Diese Fusion, die von den jeweiligen Verwaltungsräten beider Konzerne einstimmig abgesegnet wurde, stellt eine tiefgreifende Verschiebung der globalen Medienlandschaft dar, da Netflix in dieser Größenordnung noch nie zuvor ein komplettes Produktionsstudio akquiriert hat.

Durch diesen Erwerb fallen nun die renommierten Filmstudios von Warner Bros., der Premium-Kabelsender HBO sowie der Streaming-Dienst HBO Max in die Kontrolle von Netflix. Das Angebot von Netflix bewertete das Eigenkapital von WBD mit 72 Milliarden Dollar und setzte sich damit gegen Konkurrenzofferten durch, unter anderem von Paramount Skydance und Comcast Corp. Die Aktionäre von WBD werden für jede Stammaktie mit 23,25 Dollar in bar sowie 4,50 Dollar in Form von Netflix-Aktien entschädigt. Um die Finanzierung dieser gewaltigen Übernahme zu sichern, hat Netflix bereits Zusagen in Höhe von 59 Milliarden Dollar von führenden Wall-Street-Banken erhalten.

Der Abschluss dieser Vereinbarung wird voraussichtlich in einem Zeitrahmen von 12 bis 18 Monaten erwartet. Voraussetzung dafür ist, dass Warner Bros. Discovery zunächst die geplante Abspaltung seiner Kabelnetzwerke, zu denen CNN, TNT und der Discovery Channel gehören, in ein eigenständiges börsennotiertes Unternehmen vollzieht. Diese Entflechtung soll voraussichtlich im dritten Quartal des Jahres 2026 abgeschlossen sein. Interessanterweise signalisierte Netflix-Co-CEO Ted Sarandos die Absicht, die Kinoveröffentlichungen der Warner Bros. Filme beizubehalten – ein deutlicher Bruch mit der bisherigen Strategie des Streaming-Dienstes bezüglich des reinen Direktvertriebs.

Diese Akquisition verschafft Netflix Zugang zu einem immensen Katalog an erstklassigen Inhalten. Dazu gehören weltbekannte Franchises wie Harry Potter und das DC-Universum, ergänzt durch ikonische HBO-Serien wie Game of Thrones und Die Sopranos. David Zaslav, Präsident und CEO von Warner Bros. Discovery, äußerte die Überzeugung, dass diese Zusammenführung es ermöglichen werde, „den Menschen auf der ganzen Welt die fesselndsten Geschichten von Generation zu Generation zugänglich zu machen“. Greg Peters, Chief Executive Officer von Netflix, bekräftigte die strategische Bedeutung und erklärte, diese Übernahme werde „unser Geschäft um Jahrzehnte beschleunigen“ und das gesamte Serviceangebot signifikant aufwerten.

Allerdings birgt die Transaktion auch potenzielle regulatorische Hürden, insbesondere hinsichtlich der Marktkonzentration in den USA und Europa, nachdem HBO Max unter die Ägide von Netflix fällt. Experten gehen davon aus, dass eine Konsolidierung dieser Tragweite die etablierten Geschäftsmodelle der gesamten Branche neu definieren könnte. Netflix selbst prognostiziert, dass durch Synergien ab dem dritten Jahr nach Vollzug jährliche Einsparungen zwischen 2 und 3 Milliarden Dollar erzielt werden können. Sollten die Aufsichtsbehörden die Fusion blockieren, hat Netflix eine Ausstiegsklausel vereinbart, die eine Zahlung von 5,8 Milliarden Dollar vorsieht.

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