Maag Agro stärkt Ernährungssouveränität durch neue Broilerfarm in Uudeküla

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Die estnische Agrarlandschaft erfährt durch die Inbetriebnahme einer hochmodernen Broilerfarm nahe Uudeküla eine signifikante Aufwertung, die auf die Stärkung der nationalen Ernährungssouveränität abzielt. Dieses Schlüsselprojekt, das eine Investition von fünf Millionen Euro mobilisierte, wurde zügig realisiert und transformierte ein zuvor brachliegendes Areal in ein Zentrum der Lebensmittelproduktion. Die Anlage ist konzipiert, um jährlich über 15 Millionen Masthähnchen zu erzeugen, was eine substanzielle Steigerung der heimischen Versorgung mit Geflügelprodukten bedeutet.

Die Fertigstellung der Bauten, die laut dem Unternehmen Mapri Ehitus zu den größten ihrer Art in Estland gehören, wurde im Spätsommer 2025 mit einem traditionellen Sarikapidu gefeiert, wobei die ersten Vögel bereits für Mitte Dezember desselben Jahres erwartet werden. Betreiber des neuen Komplexes ist Maag Agro, ein Unternehmen, das bereits als größter Schweine- und Broilerproduzent des Landes gilt und Teil des zu 100 Prozent in estnischem Kapital gehaltenen Lebensmittelkonzerns Maag Eesti AS ist. Diese Erweiterung erhöht die jährliche Gesamtleistung des Unternehmens über seine nunmehr acht bestehenden Farmen hinweg, deren bisherige Produktion bei etwa 14 Millionen Broilern pro Jahr lag, verteilt auf 77 Ställe.

Die strategische Bedeutung dieser Investition wird durch die nationalen Diskussionen über die Fragilität der Lieferketten unterstrichen. Der estnische Minister für Regionalentwicklung und Landwirtschaft, Hendrik Johannes Terras, warnte, dass ohne importierte Küken die heimische Geflügelproduktion innerhalb von 46 Tagen zum Erliegen kommen könnte, was die Notwendigkeit lokaler Kapazitäten verdeutlicht. Die technologische Auslegung der neuen Ställe in Uudeküla setzt Maßstäbe für Effizienz und Tierwohl, was ein zentrales Anliegen des Betreibers Maag Agro ist.

Die Anlagen verfügen über fortschrittliche Systeme, darunter spezialisierte Beleuchtungsszenarien und präzise gesteuerte Heizsysteme, um optimale Aufzuchtbedingungen zu gewährleisten. Eve Samuli, die Direktorin für Geflügelzucht bei Maag Agro, betonte, dass diese neuen Produktionsflächen nicht nur das Volumen steigern, sondern auch die Arbeitseffizienz verbessern und bessere Haltungsbedingungen für die Tiere schaffen. Dies steht im Einklang mit Estlands übergeordnetem Ziel, im Rahmen der EU-Agrarpolitik einen wettbewerbsfähigen und diversifizierten Agrarsektor zu etablieren, der die Ernährungssicherheit gewährleistet.

Die Investition von Maag Agro in Uudeküla ist Teil einer breiteren nationalen Entwicklung, in der die Regierung Großinvestitionen mit einem neuen Förderprogramm von 160 Millionen Euro aktiv unterstützt, um die Attraktivität des Landes für Investitionen zu erhöhen. Obwohl Estlands Primärsektor nur etwa 2,5 % zur gesamten Bruttowertschöpfung beiträgt, was über dem EU-Durchschnitt liegt, zeigt die Fokussierung auf die Geflügelproduktion, wo Abhängigkeiten bestehen, die Notwendigkeit gezielter Modernisierungen. Die konsequente Modernisierung der Produktionsstätten, wie sie Maag Agro mit diesem Fünf-Millionen-Euro-Projekt demonstriert, ist somit ein fundamentaler Baustein zur Sicherung der estnischen Lebensmittelversorgung gegen externe Schocks.

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Quellen

  • Maaleht

  • Maag Agro

  • Maag Agro

  • Eesti Vabariigi Valitsus

  • Hendrik Johannes Terras - Wikipedia

  • Maag Agro

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