Roms neue Metrolinie zeigt ihre tiefe Vergangenheit in 'Museumstationen'
Roms U-Bahnlinie C wird 2025 als integrierte Archäologische Museen eröffnet
Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17
In einem wegweisenden Schritt werden die Ingenieure und Archäologen, die an der römischen U-Bahnlinie C zusammenarbeiten, einzigartige „Museumsstationen“ schaffen. Diese sollen im Jahr 2025 eröffnet werden und bedeutende archäologische Funde direkt in die moderne Verkehrsinfrastruktur integrieren. Dieses Vorhaben revolutioniert die Gestaltung öffentlicher Verkehrsknotenpunkte, indem es Pendler in immersive Ausstellungen eintauchen lässt, die ihnen erlauben, durch die tiefen historischen Schichten der Ewigen Stadt zu reisen. Die Verflechtung antiker Entdeckungen mit zeitgenössischen Mobilitätslösungen demonstriert ein starkes Bekenntnis zum Erhalt des vielschichtigen römischen Erbes bei gleichzeitiger Förderung der städtischen Entwicklung.
Metro C zum Kolosseum – Countdown! Der 13. Dezember wird ein historisches Datum: Nach 12 Jahren Bauzeit wird die Linie C endlich das archäologische Herz der Stadt erreichen.
Die Station Piazza Venezia, ein zentraler Ausgrabungsort seit Baubeginn im Jahr 2023, hat eine Fülle archäologischer Beweise zutage gefördert. An diesem Standort ist ein 85 Meter langer unterirdischer Museumsabschnitt geplant, der die bei den umfangreichen Grabungen geborgenen Artefakte präsentiert. Diese freigelegten Überreste bieten einen unmittelbaren Einblick in das architektonische und soziale Gefüge der späten Römischen Republik und der frühen Kaiserzeit. Die Funde an dieser Stelle deuten auf mehrstöckige Komplexe hin, wahrscheinlich Insulae, die Arbeiterwohnungen darstellten und sich in der Nähe der antiken Via Flaminia befanden. Weiterführende Ausgrabungen entlang dieser historischen Straße brachten zudem spätere mittelalterliche Bauten ans Licht, darunter Öfen, die zur Marmorverarbeitung dienten.
Projektmanager Andrea Sciotti überwacht diese komplexe Unternehmung, die eine präzise Synthese aus hochentwickelten Tiefbautechniken und strengen Protokollen zur historischen Konservierung erfordert. Neben der Piazza Venezia umfasst der Abschnitt T2 der Metro C, welcher die zentrale Achse mit der Viale Mazzini verbindet, zwei weitere geplante Museumsstationen: Chiesa Nuova und San Pietro. Artefakte, die aus beachtlichen Tiefen – konkret 43 Meter in Chiesa Nuova und 48 Meter in San Pietro – geborgen wurden, werden in eigens dafür vorgesehenen Atrium-Museen auf Straßenniveau für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Daniela Porro, die Sonderbeauftragte für Rom, hob hervor, dass diese tiefgehenden archäologischen Sondierungen eine unvergleichliche Gelegenheit bieten, die historische Topografie des Zentrums von Rom mit granularem Detailgrad zu rekonstruieren. Das Projekt der Metro C selbst ist ein jahrzehntelanges Unterfangen, das wiederholt auf historische Gegebenheiten stieß, welche sowohl den Zeitplan als auch die Gestaltung beeinflusst haben. Durch die Umwandlung dieser Baustellen in permanente öffentliche Ausstellungen wird die Bereitstellung von Transportmitteln zu einem bedeutenden kulturellen Beitrag aufgewertet. Dies setzt einen globalen Präzedenzfall dafür, wie große städtische Bauvorhaben aktiv mit archäologischem Erbe interagieren und dieses präsentieren können.
Die Realisierung dieser unterirdischen Galerien stellt sicher, dass die Notwendigkeit moderner Infrastruktur nicht auf Kosten des historischen Gedächtnisses Roms geht. Vielmehr wird die Bauphase selbst zu einem integralen Bestandteil der kulturellen Erzählung der Stadt. Die Bürger und Besucher werden somit nicht nur schneller von A nach B gelangen, sondern auch auf eine Weise mit der Vergangenheit Roms konfrontiert, die weit über traditionelle Museumserlebnisse hinausgeht. Es ist eine Symbiose aus Fortschritt und Bewahrung, die in dieser Form im öffentlichen Nahverkehr weltweit ihresgleichen sucht.
Quellen
newseu.cgtn.com
Finestre sull'Arte
The Guardian
Finestre sull'Arte
Archaeoreporter
Metro C Scpa
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