VAE-EU-Gespräche in Abu Dhabi: Abstimmung über Friedenspfad für Sudan und Rote-Meer-Region

Am 11. Dezember 2025 fanden in Abu Dhabi intensive Beratungen zwischen der Ministerin für Auswärtige Angelegenheiten der Vereinigten Arabischen Emirate, Lana Zaki Nusseibeh, und dem Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell Fontelles, statt. Die Gespräche konzentrierten sich auf die Koordination der diplomatischen Bemühungen zur Friedenssicherung im Sudan sowie auf die Stabilität im Kontext des Roten Meeres.

Frau Nusseibeh bekräftigte die anhaltenden Konsultationen der VAE bezüglich des eskalierenden Konflikts im Sudan. Laut UN-Berichten von 2025 sind über 30,4 Millionen Menschen, was mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmacht, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Entschließung des Europäischen Parlaments vom September 2025, welche von Nusseibeh als ein wesentlicher Schritt zur Erreichung eines stabilen und souveränen Sudan gewürdigt wurde. Diese Maßnahme bildet die Grundlage für die von den VAE unterstützte umfassende Vermittlungsstrategie.

Die EU setzt ihr Engagement fort, um die gravierende humanitäre Lage, die aus den Auseinandersetzungen zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Rapid Support Forces (RSF) resultiert, anzugehen. Die humanitäre Notlage ist immens; die akute Ernährungsunsicherheit hat sich seit der Zeit vor dem Konflikt mehr als verdreifacht, und in Teilen von Nord-Darfur wurden Hungersnöte bestätigt. Die VAE spielen eine bedeutende Rolle in der Unterstützung: Berichten des OCHA für 2025 zufolge sind die Emirate der zweitgrößte Unterstützer des sudanesischen Volkes nach den Vereinigten Staaten und der größte Geber im Jahr 2025, mit geleisteten Hilfen in Höhe von 784 Millionen USD seit Beginn der Krise.

Die Gespräche in Abu Dhabi dienten auch der Initiierung von Verhandlungen über eine strategische Partnerschaft zwischen den VAE und der EU, die parallel zu den laufenden Verhandlungen über das Comprehensive Economic Partnership Agreement (CEPA) geführt werden sollen. Die parlamentarische Entschließung des Europäischen Parlaments, die die Quad-Initiative als „Mediationsformat“ befürwortet, wird von den VAE als wesentlicher Fortschritt betrachtet. Das Quad-Gemeinsamerklärung skizziert eine Marschroute, die mit einem humanitären Waffenstillstand beginnt und auf eine zivile, von den Kriegsparteien unabhängige Regierung hinarbeitet.

Die VAE verurteilen das Vorgehen beider Kriegsparteien, insbesondere der RSF und der Hafenbehörde von Port Sudan, deren Handlungen Leid verursachen und die Zukunft des Landes gefährden. Die EU ihrerseits verlängerte im September 2025 ihre restriktiven Maßnahmen gegen Destabilisierer des Sudan um ein weiteres Jahr. Die Gespräche unterstrichen die Notwendigkeit einer koordinierten internationalen Reaktion, um den Weg zu einer stabilen politischen Übergangsphase zu ebnen und extremistischen Einflüssen entgegenzuwirken.