Nationalmuseum von Libyen in Tripolis feiert nach 14 Jahren Wiedereröffnung

Bearbeitet von: Svetlana Velgush

Am Freitag, dem 12. Dezember 2025, wurde in Tripolis die feierliche Wiedereröffnung des Nationalmuseums von Libyen zelebriert. Dieses bedeutende kulturelle Ereignis fand im historischen Komplex des Roten Schlosses (As-Saraya al-Hamra) statt. Die Wiedereröffnung markiert einen entscheidenden Wendepunkt für die kulturelle Wiederbelebung des Landes, nachdem das Museum fast vierzehn Jahre lang geschlossen war. Die Schließung erfolgte im Zuge der Bürgerkriegsereignisse, die auf den Aufstand gegen Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 folgten.

Die Zeremonie selbst war ein beeindruckendes Spektakel, das von einem Feuerwerk über dem Platz der Märtyrer – früher bekannt als der Grüne Platz unter Gaddafis Ägide – gekrönt wurde. Zahlreiche hochrangige Staatsvertreter, ausländische Botschafter sowie Kulturschaffende aus der gesamten arabischen Welt nahmen an der Wiedereröffnung teil.

Abdul Hamid Dbeibah, der Premierminister der Regierung der Nationalen Einheit (GNU), welche den Westen Libyens kontrolliert, hob die immense Bedeutung dieser Einrichtung hervor. Er bezeichnete das Museum als das „gesamte Gedächtnis der Nation“. Dbeibah betonte, dass das Museum unerlässlich für die Bewahrung der tief verwurzelten libyschen Geschichte sei, welche die aufeinanderfolgenden Zivilisationen – von den griechischen und römischen Kolonien bis hin zum islamischen Erbe – umfasst. Die umfassenden Restaurierungsarbeiten, die sich über mehrere Jahre erstreckten und zeitweise durch die instabile Sicherheitslage unterbrochen wurden, erfuhren ab dem Jahr 2022 eine deutliche Beschleunigung.

Das ursprünglich im Jahr 1919 gegründete Museum präsentiert sich den Besuchern nun mit einem zeitgemäßen Design. Es integriert moderne interaktive audiovisuelle Technologien sowie einen speziellen Bildungsbereich für Kinder. Die Ausstellung deckt ein Erbe von fünf Jahrtausenden ab. Untergebracht in der Festung osmanischen Ursprungs, beleuchtet die Sammlung Epochen von der griechischen und römischen Herrschaft bis zur osmanischen Zeit. Besonders hervorzuheben sind Artefakte, die von Mitarbeitern gerettet werden konnten, wie beispielsweise 5000 Jahre alte Mumien aus Wan Muhaggiag. Zu den zentralen Exponaten zählen punische Tafeln sowie Meisterwerke aus den antiken Städten Leptis Magna und Sabratha, darunter beeindruckende römische Mosaike. Ein eigener Bereich ist König Idris as-Sanussi und der Familie as-Sanussi gewidmet.

Die bauliche Erneuerung der Räumlichkeiten wurde maßgeblich von türkischen Fachkräften unterstützt. Die Organisation der feierlichen Wiedereröffnung oblag der italienischen Firma Balich, die rund 200 italienische Spezialisten einsetzte. Offizielle Vertreter betonten im Jahr 2025, dass das modernisierte Museum als ein Instrument der nationalen Einheit fungieren soll, indem es die kulturellen Schätze sowohl den Bürgern des Ostens als auch denen des Westens Libyens präsentiert. Zunächst erhalten Schulklassen vorrangigen Zugang; die vollständige Öffnung für die breite Öffentlichkeit ist für den Beginn des Jahres 2026 geplant.

Dieser Schritt fügt sich in die breiteren Bemühungen um den Wiederaufbau der kulturellen Infrastruktur ein. Dennoch findet er vor dem Hintergrund anhaltender politischer Spannungen statt, einschließlich der Anfechtung der Befugnisse von Premierminister Dbeibah durch eine rivalisierende Regierung im Osten des Landes. Die Wiederherstellung des Museums, das nach Beschädigung von Exponaten, die mit Gaddafi in Verbindung standen, geschlossen wurde, demonstriert das entschlossene Engagement für den Kulturerhalt. Zuvor hatte die libysche Antikendirektion bereits die Rückführung von Kulturgütern vermeldet, etwa einer antiken Skulptur aus dem Metropolitan Museum in Cleveland, Ohio, was internationale Anstrengungen zur Repatriierung von Kulturschätzen unterstreicht.

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Quellen

  • Inside The Star-Studded World

  • Libya reopens National Museum in Tripoli after more than a decade of closure

  • The Libyan Platform

  • Xinhua

  • Africa.com

  • Africanews

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