Pflanzliche Fette ersetzen Butter: Ernährungstrends und wissenschaftliche Grundlagen
Bearbeitet von: Olga Samsonova
Die Ernährungswissenschaft verzeichnet eine signifikante Verschiebung hin zu pflanzlichen Fetten, was auf eine verbesserte Gesundheitsbilanz hindeutet und traditionelle tierische Fette, wie sie in Butter enthalten sind, zunehmend infrage stellt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) spricht sich explizit dafür aus, gesättigte tierische Fette durch ungesättigte pflanzliche Fette, beispielsweise aus Olivenöl, zu ersetzen, um das kardiometabolische Risiko zu mindern. Eine in den USA durchgeführte Studie legt nahe, dass ein hoher Butterkonsum das Risiko eines vorzeitigen Todes erhöhen kann, während der Ersatz durch bestimmte Pflanzenöle dieses Risiko senken könnte. Diese Erkenntnisse, die auf einer detaillierten Lipidomik-Analyse von Blutfetten basieren, untermauern die Vorteile einer Ernährung, die reich an ungesättigten Fetten ist, wie sie typischerweise in der mediterranen Diät vorkommt.
Extra Virgin Olivenöl (EVOO) behauptet seine zentrale Stellung in der Küche nicht nur aufgrund seines Geschmacks, sondern auch wegen seines hohen Gehalts an Polyphenolen, welche starke antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen entfalten. Zu diesen sekundären Pflanzenstoffen zählen Oleuropein und Hydroxytyrosol, die helfen, Blutfette vor oxidativem Stress zu schützen und potenziell die Entstehung von Arteriosklerose einzudämmen. Forscherin Maria-Isabel Covas aus Barcelona betont, dass Olivenöl die optimale Form zur Aufnahme dieser schützenden Komponenten darstellt; eine Studie zeigte, dass 44,2 Prozent der Polyphenole aus EVOO im Körper absorbiert wurden. Der Polyphenolgehalt ist besonders hoch in Ölen, die durch Kaltpressung aus sehr früh geernteten, grünen Oliven gewonnen werden, was oft zu einem charakteristischen bitteren oder pfeffrigen Geschmack führt.
Für Anwendungen, die hohe Temperaturen erfordern, wie Braten oder Frittieren, etabliert sich Avocadoöl als eine bevorzugte Alternative zur Butter. Mit einem Rauchpunkt von circa 250°C bis 260°C bleibt es auch unter starker Hitze stabil, ohne dass wertvolle Nährstoffe zerstört werden oder sich Transfette bilden. Das aus dem Fruchtfleisch der Avocado gewonnene Öl zeichnet sich durch einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, hauptsächlich Ölsäure, aus, was zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut beitragen kann. Obwohl Avocadoöl mit etwa 900 kcal pro 100 Gramm kalorienreich ist, wird sein Einsatz in Premium-Anwendungen oft durch die Kosten begrenzt, wenngleich der Verbrauch in Europa signifikant zunahm und bis 2025 voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5,3 Prozent weiter steigen wird.
Im Bereich des Backens und der Konfiserie werden innovative Methoden zur Reduktion des Fettgehalts bei gleichzeitiger Verbesserung der Nährwertprofile erforscht. Zerdrückte Bananen oder Apfelmus dienen als bewährte Butterersatzstoffe, die Feuchtigkeit und natürliche Süße hinzufügen und somit den Fettanteil reduzieren. Eine neuere Entwicklung ist die Verwendung von griechischem Joghurt oder isländischem Skyr als Substitut in Gebäck. Skyr, das oft nur etwa 0,2 Gramm Fett pro 100 Gramm aufweist und reich an Proteinen ist, kann den Proteingehalt von Backwaren erhöhen und probiotische Vorteile bieten, während griechischer Joghurt bis zu zehn Prozent Fett enthalten kann. Die Integration nährstoffdichter Alternativen spiegelt das wachsende Verbraucherbewusstsein für die langfristigen Auswirkungen der Ernährung auf die kardiovaskuläre Gesundheit wider, gestützt durch Forschung der Chalmers University of Technology und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD).
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Quellen
Plantbased Telegraf
Stvar ukusa
Demetra.rs
Press
Ulje Ramov
Naturala.hr
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