Hana Jusićs Spielfilm „Gott wird nicht helfen“ feiert Erfolge nach der Premiere in Locarno

Bearbeitet von: An goldy

Das zweite Langfilmwerk der kroatischen Regisseurin und Drehbuchautorin Hana Jusić, das Drama „Bog Neće Pomoći“ (Gott wird nicht helfen), hat nach seiner Weltpremiere beim 78. Filmfestival von Locarno, das vom 6. bis 16. August 2025 stattfand, erhebliche internationale Beachtung gefunden. Das historische Werk, dessen Handlung im frühen 20. Jahrhundert in einem abgelegenen dalmatinischen Bergdorf angesiedelt ist, erntete nach seiner Vorführung im über tausend Plätze fassenden Saal Palexpo lang anhaltenden Applaus.

Obwohl der Film in einem historischen Kontext angesiedelt ist, wird diese Produktion, eine Koproduktion von fünf europäischen Ländern – Kroatien, Italien, Rumänien, Griechenland und Frankreich –, bereits als wichtiger Kommentar zu aktuellen gesellschaftlichen Zuständen gewertet. Die Hauptdarstellerinnen, Manuela Martelli und Ana Maria Veselčić, teilten sich den renommierten „Goldenen Leoparden“ für die beste weibliche Leistung beim Locarno Filmfestival. Die Jury unter dem Vorsitz des kambodschanischen Regisseurs Rithy Pan würdigte ihre Fähigkeit, Verletzlichkeit und außergewöhnlichen Willen über sprachliche Barrieren hinweg darzustellen. Martelli, die chilenische Schauspielerin und Regisseurin, konnte aufgrund von Dreharbeiten in Chile nicht persönlich anwesend sein und ließ sich von Veselčić vertreten, die die Auszeichnung entgegennahm.

Darüber hinaus wurde dem Film beim Sarajevo Film Festival, das vom 15. bis 22. August stattfand, der Sonderpreis für die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter verliehen. Martelli erhielt zudem eine Auszeichnung als beste Schauspielerin beim Thessaloniki International Film Festival für ihre Rolle als Teresa, die rätselhafte chilenische Witwe.

Die Handlung dreht sich um Teresa (Manuela Martelli), eine Chilenin, die in einer isolierten Schäfergemeinschaft in den Dinarischen Bergen auftaucht. Sie gibt vor, die Witwe des Bruders des Ältesten zu sein, der in einer chilenischen Mine ums Leben kam. Ihre Ankunft stört die etablierte Struktur der Gemeinschaft, bringt Unruhe, aber auch eine gewisse Freiheit für Teresa und möglicherweise für andere Frauen mit sich. Da sie ausschließlich Spanisch spricht, lernt sie nach und nach die wichtigsten kroatischen Vokabeln, um den Kern ihres Besuchs zu vermitteln, der nicht nur die Bestattung der Überreste, sondern auch Ansprüche auf einen Teil des Familienerbes umfasst.

Die Nebenrollen tragen maßgeblich zur Atmosphäre des Misstrauens und der Spannung bei, die typisch für die patriarchale Lebensweise ist. Der jüngere Bruder des Verstorbenen, Nikola (Mauro Ercegović Gracin), ist von Natur aus skeptisch, während der ältere Bruder Ilija (Filip Đurić), ein ehemaliger Seminarist, Teresa aufnimmt und ihre Frömmigkeit teilt. Die Schwester des Verstorbenen, Milena (Ana Maria Veselčić), heißt die Fremde als Erste willkommen. Trotz der Sprachbarriere entwickelt sich zwischen den beiden Frauen eine tiefe spirituelle Verbundenheit und Solidarität, die zu ihrem Schutzschild gegen Unterdrückung wird.

Die filmischen Entscheidungen, darunter Aufnahmen an den Bergen Dinara und Svilaia sowie auf der Insel Krk, realisiert von Kameramann Jana Plečac, betonen die Kargheit der Landschaft, was perfekt zur formalen Strenge von Jusićs Regie passt. „Bog Neće Pomoći“ markiert Jusićs zweite Regiearbeit nach ihrem Debüt „Ne смотри на мою тарелку“ (Quit Staring at My Plate) aus dem Jahr 2016, das ebenfalls Erfolge beim Filmfestival von Venedig feierte. Der Film mit einem geschätzten Budget von 1,2 Millionen Euro wurde unter anderem durch die Cinéfondation in Paris gefördert und erhielt im März 2024 einen Zuschuss von Eurimages in Höhe von 390.000 Euro; die Dreharbeiten fanden von August bis Oktober 2024 statt.

Quellen

  • Glas Slavonije

  • Bog neće pomoći (2025.) - Wikipedija

  • God Will Not Help - Wikipedia

  • GOD WILL NOT HELP - New Europe Film Sales

  • Manuela Martelli i Ana Marija Veselčić osvojile Leoparda za najbolju glumačku izvedbu...

  • Bog neće pomoći - Kinorama

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