Am 16. September 2025 reichte US-Präsident Donald Trump eine Verleumdungsklage gegen The New York Times und vier ihrer Reporter ein. Trump fordert 15 Milliarden US-Dollar Schadensersatz und wirft der Publikation vor, ihn in mehreren Artikeln und einem Buch verleumdet zu haben, die seiner Ansicht nach „falsch und verleumderisch“ waren. Trump bezeichnete die New York Times über seine Plattform „Truth Social“ als „eines der schlechtesten und degeneriertesten Zeitungen in der Geschichte unseres Landes“ und als „Propaganda-Organ der radikalen Linken“. Die Klage bezieht sich auf Artikel und das Buch „Lucky Loser: How Donald Trump Squandered His Father's Fortune and Created the Illusion of Success“, das von den Reportern der New York Times, Susanne Craig und Russ Buettner, mitverfasst wurde. Trump behauptet, diese Veröffentlichungen enthielten falsche und irreführende Informationen, die darauf abzielten, seinen Ruf zu schädigen und seine Kandidatur für die Wahlen 2024 zu sabotieren.
Die New York Times wies die Anschuldigungen zurück und bezeichnete die Klage als unbegründet und als Versuch, die Berichterstattung zu diskreditieren und einzuschüchtern. Die Zeitung betonte, sich von solchen Taktiken nicht beirren zu lassen und weiterhin die Fakten ohne Angst oder Bevorzugung zu verfolgen. Rechtsexperten weisen darauf hin, dass Trump als Person des öffentlichen Lebens nachweisen muss, dass die Zeitungen mit „tatsächlicher Böswilligkeit“ gehandelt haben, um bei einer Verleumdungsklage erfolgreich zu sein. Dies bedeutet, dass er beweisen muss, dass die Aussagen wissentlich falsch waren oder mit rücksichtsloser Missachtung der Wahrheit gemacht wurden. Diese Hürde ist bei Verleumdungsklagen gegen öffentliche Personen in den USA hoch.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Trump rechtliche Schritte gegen Nachrichtenmedien einleitet. In der Vergangenheit hat er bereits Vergleiche mit anderen Nachrichtenorganisationen wie CNN und CBS News erzielt, die er als voreingenommen oder irreführend bezeichnet hatte. Die Klage gegen die New York Times wurde in Florida eingereicht. Frühere Klagen Trumps gegen die New York Times, die sich auf Meinungsartikel bezogen, wurden von Gerichten abgewiesen. Die rechtlichen Aussichten für diese neue Klage bleiben abzuwarten, insbesondere im Hinblick auf die hohen Beweislasten bei Verleumdungsklagen gegen öffentliche Figuren in den USA.