Neue Epstein-Dokumente deuten auf Trumps Kenntnis von Missbrauchsvorwürfen hin
Bearbeitet von: Татьяна Гуринович
Am 12. November 2025 veröffentlichte der Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses eine zusätzliche Charge von Dokumenten aus dem Nachlass von Jeffrey Epstein. Diese Enthüllung lenkte die öffentliche Aufmerksamkeit erneut auf das weitreichende Netzwerk, das mit dem verurteilten Sexualstraftäter in Verbindung stand. Die Demokraten, welche Teile dieser elektronischen Korrespondenz öffentlich machten, argumentieren, die Unterlagen belegten, dass der ehemalige Präsident Donald Trump über die sexuellen Übergriffe Epsteins Bescheid wusste.
Ein besonders brisantes Detail findet sich in einer E-Mail aus dem Jahr 2011, die an Ghislaine Maxwell adressiert war. Darin wird erwähnt, dass Trump „Stunden verbrachte“ im Haus von Epstein zusammen mit einem nicht identifizierten Opfer. In diesem Zusammenhang soll Epstein Trump als „einen Hund, der nicht bellte“ bezeichnet haben. Ein weiteres Schreiben aus dem Jahr 2019 soll die Behauptung enthalten, Trump habe „ganz sicher von den Mädchen gewusst“. Darüber hinaus thematisierte Epstein in der Korrespondenz mit dem Journalisten Michael Wolff, wie man die Antwort für ein bevorstehendes CNN-Interview mit Trump im Jahr 2015 „formulieren“ könne. Im Rahmen der laufenden Untersuchung hat der Aufsichtsausschuss insgesamt über 20.000 Seiten Dokumente veröffentlicht, die rund 1.500 Erwähnungen des Namens Donald Trump enthalten.
Ein entscheidendes politisches Manöver war das Erreichen der notwendigen Anzahl von Unterschriften, um eine obligatorische Abstimmung über die vollständige Offenlegung aller nicht klassifizierten Epstein-Dokumente zu erzwingen. Diese Initiative, bekannt als „Discharge Petition“ (Petitionsverfahren zur Abstimmungserzwingung), umging die Führung des Repräsentantenhauses erfolgreich, indem sie 218 Unterschriften, was der absoluten Mehrheit entspricht, sammelte.
Die letzte und entscheidende 218. Unterschrift lieferte die neu vereidigte Abgeordnete Adelita Grijalva (Demokratin aus Arizona) unmittelbar nach ihrer Amtseinführung. Die Vereidigung von Grijalva war zuvor von Sprecher Mike Johnson sieben Wochen lang verzögert worden. Kritiker werteten diese Verzögerung als einen Versuch, die Abstimmung über die Petition, die von den Kongressabgeordneten Ro Khanna (Demokrat) und Thomas Massie (Republikaner) initiiert wurde, zu verhindern. Gemäß den Regeln des Repräsentantenhauses ist Sprecher Johnson nun verpflichtet, die Maßnahme innerhalb von sieben gesetzgebenden Tagen zur Abstimmung zu bringen.
Sollte die Maßnahme im Repräsentantenhaus angenommen werden, würde sie den Generalstaatsanwalt dazu verpflichten, innerhalb von 30 Tagen sämtliche Unterlagen bezüglich der Ermittlungen gegen Epstein und Maxwell zu veröffentlichen. Ausgenommen hiervon wären lediglich identifizierende Informationen der Opfer. Unter den in den Materialien erwähnten Personen befindet sich auch die zentrale Anklägerin Virginia Giuffre, die Anfang dieses Jahres verstorben ist.
Die Regierung des Weißen Hauses wies die Anschuldigungen entschieden zurück und bezeichnete die Veröffentlichung als „demokratische Verleumdung“. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärte, die enthüllten Briefe bewiesen nichts anderes, als dass Trump nichts Verwerfliches getan habe. Dieser anhaltende Prozess unterstreicht den fortwährenden und intensiven Kampf um vollständige Transparenz in diesem aufsehenerregenden Fall Epstein.
Quellen
The Independent
Epstein email says Trump 'knew about the girls' as White House calls its release a Democratic smear
White House Says Virginia Giuffre Is the Unnamed 'Victim' in Epstein Emails About Trump
US House push to force Epstein files vote secures 218th signature, enough to move forward
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