Die 80. Tagung der Vereinten Nationen begann am 9. September 2025 unter dem Motto "Besser Gemeinsam". Die Eröffnungsrede hielt die Präsidentin der Generalversammlung, Annalena Baerbock. UN-Generalsekretär António Guterres betonte die Notwendigkeit von Einigkeit und Solidarität unter den Mitgliedstaaten zur Bewältigung globaler Herausforderungen. Die diesjährige Generaldebatte, die am 23. September begann, wird von zahlreichen globalen Krisen geprägt sein, darunter der anhaltende Konflikt in Gaza, der Klimawandel und die Notwendigkeit von UN-Reformen.
Ein zentrales Thema ist die zunehmende Anerkennung Palästinas als Staat durch zahlreiche Länder. Frankreich, Belgien, Luxemburg, Malta, Monaco, Andorra, das Vereinigte Königreich, Portugal, Kanada und Australien haben ihre Anerkennung erklärt, was zu einer breiten internationalen Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung führt. Diese Entwicklung wird von Israel und den Vereinigten Staaten kritisiert, die darin eine Belohnung für Terrorismus sehen und die Anerkennung als verfrüht betrachten. Premierminister Benjamin Netanjahu äußerte sich entschieden gegen die Gründung eines palästinensischen Staates und warnte vor einer Gefährdung der israelischen Existenz. US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Anerkennungen als "performative Gesten" und betonte die Priorität der Freilassung von Geiseln und der Sicherheit Israels.
Präsident Luiz Inácio Lula da Silva aus Brasilien hob die Bedeutung des Multilateralismus zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung einer Zwei-Staaten-Lösung hervor. Er wird auch an einer Konferenz zur friedlichen Beilegung der Palästina-Frage teilnehmen. Die slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar sprach sich für eine stärkere europäische Beteiligung an der Lösung des Nahostkonflikts aus und betonte die Notwendigkeit der UN-Reform, einschließlich der Überprüfung des Vetorechts. Sie hob hervor, dass die Welt die Vereinten Nationen brauche, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die Notwendigkeit einer gerechteren Weltordnung zu bewältigen.
Die 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen findet in einem kritischen Moment statt, da die Organisation ihr 80-jähriges Bestehen feiert und gleichzeitig mit erheblichen politischen und finanziellen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Debatten spiegeln die dringende Notwendigkeit wider, multilaterale Institutionen zu stärken und gemeinsame Lösungen für die drängendsten Probleme der Menschheit zu finden. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Aufgabe, die Prinzipien der Zusammenarbeit und des Friedens zu bekräftigen, um eine nachhaltige Zukunft für alle zu gestalten.