Honduras: Wahlergebnis weiter offen; Kolumbien signalisiert Asylbereitschaft für Maduro

Bearbeitet von: gaya ❤️ one

Honduras

Die politische Lage in Zentralamerika wird derzeit von der anhaltenden Ungewissheit über den Ausgang der honduranischen Parlamentswahlen 2025 sowie von einer bemerkenswerten diplomatischen Äußerung Kolumbiens zur möglichen Situation des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro überschattet. Am 11. Dezember 2025 ist das Ergebnis der allgemeinen Wahlen vom 30. November weiterhin nicht finalisiert, was auf eine tiefgreifende institutionelle Krise hindeutet, die durch technische Probleme und schwerwiegende Betrugsvorwürfe ausgelöst wurde. Das Nationale Wahlrat (CNE) hat eine Sonderprüfung von Wahlprotokollen angeordnet, um Klarheit zu schaffen, während die politische Spannung hoch bleibt, da die Frist zur offiziellen Validierung der Ergebnisse am 30. Dezember 2025 naht.

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Nach zwölf Tagen hat die Auszählung über 99% der Stimmzettel erfasst und zeigt ein extrem enges Rennen zwischen Nasry Asfura von der Nationalen Partei und Salvador Nasralla von der Liberalen Partei. Basierend auf den Zahlen vom 9. Dezember führt Asfura mit einem leichten Vorsprung von etwa 40,53% gegenüber Nasrallas 39,21%; Rixi Moncada von der Regierungspartei LIBRE liegt mit rund 19,30% der Stimmen deutlich zurück. Die Turbulenzen im Wahlsystem werden durch konkrete Anschuldigungen untermauert: CNE-Mitglied Marlon Ochoa bezeichnete die Wahl als die „am meisten manipulierte und am wenigsten glaubwürdige in der demokratischen Geschichte des Landes“ und verwies auf Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit. Insbesondere die technische Integrität des Preliminary Election Results Transmission (TREP)-Systems, das von der kolumbianischen Firma ASD betrieben wird, steht im Fokus, wobei Fragen nach möglicher Quellcode-Manipulation aufgeworfen wurden.

Die politische Instabilität in Honduras wird durch den Kontext der Wahl beeinflusst, einschließlich der öffentlichen Unterstützung für Asfura durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der kurz vor der Wahl auch die Begnadigung des inhaftierten ehemaligen Präsidenten Juan Orlando Hernández bekannt gab. Diese Entwicklungen führten zu Protesten der Libre-Anhänger in Tegucigalpa. Die Sonderprüfung konzentriert sich auf etwa 14% bis 15% der Wahlniederschriften, die Übertragungsfehler oder Unstimmigkeiten aufweisen, was ungefähr 2.773 Protokollen entspricht und potenziell das Endergebnis beeinflussen könnte.

Parallel zu den Ereignissen in Honduras signalisierte die kolumbianische Außenministerin Rosa Yolanda Villavicencio Mapy am 11. Dezember 2025 die Bereitschaft Bogotás, Nicolás Maduro Asyl zu gewähren, sollte dies im Rahmen internationaler Übergangsgespräche für Venezuela notwendig werden. In einem Interview erklärte Ministerin Villavicencio, dass Kolumbien bei einer erzwungenen politischen Transition keinen Grund hätte, Maduro Schutz zu verweigern, und man sich strikt an internationale Asylinstrumente halten würde. Präsident Gustavo Petro befürwortet eine Transition „mit der Einbeziehung aller“ und hat eine „generelle Amnestie“ propagiert, was eine Abkehr von der früheren Haltung darstellt, da Kolumbien Maduro zuvor wegen Menschenrechtsverletzungen beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) angezeigt hatte.

Die Diskussion um das potenzielle Exil Maduros wirft Fragen über die Bedingungen für einen Machtwechsel in Caracas auf, insbesondere da Berichten zufolge ein früherer Vorschlag Maduros für einen Rücktritt nach einer Übergangszeit von zwei bis drei Jahren von Washington abgelehnt wurde. Die venezolanische Regierung sieht sich internationalem Druck ausgesetzt, wobei fast 7,9 Millionen Venezolaner weltweit als Flüchtlinge oder Migranten gelten. Die Äußerungen der kolumbianischen Außenministerin unterstreichen die komplexen regionalen Verflechtungen, in denen die Stabilität der Andenregion von den Entscheidungen in Honduras und Venezuela beeinflusst wird. Die kolumbianische Regierung bekräftigte ihre Bereitschaft zur Vermittlung, lehnt jedoch unilaterale Einmischungen ab und betont die Notwendigkeit multilateraler Verhandlungen.

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Quellen

  • ThePrint

  • www.vanguardia.com

  • Portal do Holanda

  • IFES Election Guide

  • Strategic Energy Europe

  • Wikipedia

  • Laredo Morning Times

  • Infobae

  • La FM

  • The Associated Press

  • El Tiempo

  • La República

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