Premierminister Narendra Modi hat auf dem diesjährigen Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) in Tianjin, China, die Bedeutung der Kooperation zwischen den Mitgliedsstaaten hervorgehoben. Der Gipfel fand vom 31. August bis 1. September 2025 statt und war die größte Zusammenkunft in der Geschichte der SCO.
Modi betonte Indiens entscheidende Rolle in globalen Angelegenheiten und rief zu einem vereinten Vorgehen gegen Terrorismus auf. Er unterstrich die Notwendigkeit, doppelte Standards bei dessen Verurteilung abzulegen, und dankte den Mitgliedsländern für ihre Solidarität nach dem Terroranschlag in Pahalgam am 22. April 2025. Er appellierte an die globale Gemeinschaft, Länder, die grenzüberschreitenden Terrorismus fördern und unterstützen, zur Rechenschaft zu ziehen.
Der Premierminister hob den Weg Indiens hervor, der von „Reform, Leistung und Transformation“ geprägt sei, und appellierte an globale Mächte, Indiens Entwicklung zu unterstützen. Mit Blick auf das 80. Jubiläum der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 2027 äußerte Modi die Vision, dass Indien zu einem globalen Einiger und Wegweiser avancieren werde. Diese Ambitionen unterstreichen Indiens proaktive Außenpolitik und seinen Wunsch, sich als wichtiger Akteur auf der Weltbühne zu etablieren.
Der Gipfel fand in einer Zeit zunehmender geopolitischer Spannungen statt. Die Anwesenheit von Staats- und Regierungschefs wie Chinas Präsident Xi Jinping und Russlands Präsident Wladimir Putin unterstrich die symbolische Bedeutung des Treffens. Berichte deuten darauf hin, dass China den Gipfel nutzte, um eine alternative internationale Ordnung zu präsentieren, die sich von der US-geführten unterscheidet. Indien kündigte seine Teilnahme am selben Tag an, an dem die USA die Zölle auf indische Waren erhöhten, was auf eine strategische Neuausrichtung Indiens hindeutet.
Ein weiteres wichtiges Thema des Gipfels war die bevorstehende Übernahme des Vorsitzes der SCO durch Kirgisistan für die Periode 2025-2026. China sicherte Kirgisistan seine volle Unterstützung zu. Die SCO, die ursprünglich zur Bekämpfung von Terrorismus, Separatismus und Extremismus gegründet wurde, hat sich zu einem breiteren Forum für wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit entwickelt. Mit zehn Mitgliedstaaten repräsentiert die Organisation über 40 Prozent der Weltbevölkerung und einen erheblichen Teil der globalen Wirtschaftsleistung, die sich auf fast 30 Billionen US-Dollar beläuft.
Die Veranstaltung bot auch eine Plattform für wichtige bilaterale Gespräche. Premierminister Modi führte Gespräche mit Präsident Putin, was die fortlaufenden Bemühungen um die Aufrechterhaltung von Beziehungen inmitten globaler Unsicherheiten unterstreicht. Die Tatsache, dass Indien und China nach einem Grenzkonflikt im Jahr 2020 vorsichtige Schritte zur Verbesserung ihrer Beziehungen unternommen haben, wie Modis erste Reise nach China seit sieben Jahren zeigt, ist ebenfalls bemerkenswert. Diese Entwicklungen deuten auf eine komplexe und sich entwickelnde globale Landschaft hin, in der Kooperation und strategische Partnerschaften von entscheidender Bedeutung sind, um gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen und eine stabilere Zukunft zu gestalten.