Shanghaier Kooperationsorganisation: Gipfeltreffen in Tianjin fordert multipolare Weltordnung

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Tianjin, China – Vom 31. August bis 1. September 2025 fand in Tianjin das Gipfeltreffen der Shanghaier Kooperationsorganisation (SCO) statt. Die Veranstaltung diente als wichtige Plattform für die Mitgliedstaaten, um eine gerechtere globale Ordnung zu formulieren und bestehende hegemoniale Strukturen herauszufordern. Die Diskussionen betonten den Wunsch nach einer multipolaren Welt. Neben regionaler Sicherheit erweiterte der Gipfel das Mandat der SCO zur Förderung tieferer wirtschaftlicher, technologischer und sozialer Partnerschaften.

Der chinesische Präsident Xi Jinping kritisierte scharf die "Kalter-Krieg-Mentalität" und den "Machtmissbrauch", wobei er implizit auf die Vereinigten Staaten Bezug nahm. Er setzte sich für ein neues Modell des Multilateralismus ein, das im "Shanghai-Geist" – basierend auf gegenseitigem Vertrauen, Gleichheit und Respekt vor unterschiedlichen Zivilisationen – verwurzelt ist. Der russische Präsident Wladimir Putin unterstützte diese Initiative und hob den wachsenden Bedarf an einem effektiveren globalen Governance-System hervor. Die gemeinsame Haltung der Staats- und Regierungschefs signalisierte eine geeinte Front zur Förderung einer multipolaren Weltordnung.

Die strategische Ausrichtung der SCO wurde durch die Verabschiedung einer Zehnjahresstrategie zur Erweiterung ihres Rahmens über traditionelle Sicherheitsfragen hinaus gefestigt. Dieser Plan umfasst verstärkte Zusammenarbeit in wirtschaftlichen, technologischen und sozialen Bereichen. Auf dem Gipfel wurden zudem vier neue Zentren zur Bekämpfung von Sicherheitsbedrohungen, Kriminalität, zur Verbesserung der Informationssicherheit und zur Stärkung der Drogenbekämpfung eingerichtet. Die Entscheidung zur Gründung einer SCO-Entwicklungsbank soll die Infrastrukturentwicklung und den wirtschaftlichen Fortschritt in den Mitgliedstaaten fördern.

Ergänzend fand vom 3. bis 6. September 2025 das Östliche Wirtschaftsforum in Wladiwostok, Russland, statt. Unter dem Motto "Der Ferne Osten: Zusammenarbeit für Frieden und Wohlstand" brachte das Forum Vertreter aus über 70 Ländern zusammen und unterstrich die wachsende Bedeutung der eurasischen Region für internationale Partnerschaften und wirtschaftliche Integration. Diskussionspunkte umfassten Initiativen in den Bereichen Energie, digitale Wirtschaft sowie wissenschaftliche und technologische Innovation.

Die Ergebnisse des SCO-Gipfels, darunter die Erklärung von Tianjin und die genehmigte Entwicklungsstrategie für 2026–2035, signalisieren eine konzertierte Anstrengung der Mitgliedstaaten zur Neugestaltung der globalen Governance. Die SCO positioniert sich als wichtiger Akteur in der sich entwickelnden geopolitischen Landschaft, indem sie Multilateralismus, wirtschaftliche Integration und einen ausgewogenen Ansatz in internationalen Beziehungen betont.

Quellen

  • Tribuna do Sertão

  • UOL Notícias

  • Brasil de Fato

  • Brasil de Fato

  • Fórum Econômico do Oriente

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