Brasilianische Milchfarm in Bela Vista de Goiás setzt auf niederländische Roboter-Melktechnologie

Bearbeitet von: Tatyana Hurynovich

Die brasilianische Milchwirtschaft erlebt derzeit einen bemerkenswerten technologischen Wandel. Ein Paradebeispiel hierfür ist die jüngste Investition von Ledson, einem erfahrenen Landwirt aus Bela Vista de Goiás im Bundesstaat Goiás. Mit fast vier Jahrzehnten Erfahrung in der Branche hat dieser Agrarunternehmer eine bedeutende Summe von rund 2,4 Millionen brasilianischen Real in hochmoderne, in den Niederlanden entwickelte Roboter-Melksysteme investiert. Die Finanzierung dieses ambitionierten Vorhabens wurde über die spezielle Kreditlinie Inovagro bereitgestellt, die von der Genossenschaftsbank Sicoob Secovicred angeboten wird.

Der Weg zur Realisierung dieses Modernisierungsprojekts war langwierig: Zweiinhalb Jahre intensiver Verhandlungen waren notwendig, was die tiefgreifende und langfristige Planung hinter dieser technologischen Aufrüstung unterstreicht. Die Einführung dieser fortschrittlichen Automatisierung zielt darauf ab, die täglichen Abläufe auf der Milchfarm grundlegend zu verändern. An die Stelle der traditionell arbeitsintensiven manuellen Tätigkeiten tritt nun eine strategische Überwachung, die rund um die Uhr gewährleistet ist. Ledson kann die gesamte Produktion bequem über Smartphone-Anwendungen fernsteuern und erhält bei jeglichen Betriebsstörungen akustische Warnmeldungen direkt auf sein Gerät.

Das installierte System übernimmt nicht nur den eigentlichen Melkvorgang automatisiert, sondern bietet auch eine umfassende Kontrolle über mehrere kritische Parameter. Dazu gehören die Qualität der Milch, die Ertragsleistung sowie die Effizienz der Futterverwertung. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Fähigkeit, gesundheitliche Probleme innerhalb der Herde frühzeitig zu erkennen, beispielsweise Anzeichen einer Mastitis. Die Roboter-Melktechnologie, deren Ursprünge in den Niederlanden bis ins Jahr 1992 zurückreichen, repräsentiert den aktuellen Höhepunkt der technischen Entwicklung in der Milchproduktion und fördert gleichzeitig ein stressfreies Umfeld für die Tiere.

Ein wesentlicher Impulsgeber für die finale Kaufentscheidung war ein wichtiger Gedankenaustausch mit Ledson's Sohn. Dieser argumentierte überzeugend für den dauerhaften Wert einer Anlage, die 365 Tage im Jahr ununterbrochen arbeitet, im Gegensatz zu Erntemaschinen, die oft nur saisonal zum Einsatz kommen. Dieses Argument spiegelt einen Paradigmenwechsel in der Bewertung von Betriebsmitteln wider: Der Fokus verschiebt sich hin zu Produktionsanlagen, die kontinuierlich Mehrwert schaffen. Ein lokaler Manager von Sicoob hob die Dimension der Investition hervor, indem er sie mit den typischen Kreditbeträgen für Sojaanbauprojekte verglich, was die historisch gewachsenen Finanzierungsschwerpunkte im Agrarsektor der Region verdeutlicht.

Aktuell versorgt die automatisierte Anlage eine Gruppe von 25 laktierenden Kühen der Rasse Girolando sowie 37 Färsen. Die tägliche Milchleistung beläuft sich auf beachtliche 4.000 Liter. Die Anlage arbeitet mit einer beeindruckenden Effizienz von 23 Stunden pro Tag und beweist damit ihre hohe Durchsatzkapazität. Diese Modernisierung, deren Genehmigung im Jahr 2025 erfolgte, steht im Einklang mit dem globalen Trend zur Intensivierung und Automatisierung in der Milchwirtschaft, ein Schritt, der für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich ist.

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Quellen

  • Conteúdo e Notícias do Agronegócio Brasileiro | CompreRura

  • Compre Rural

  • YouTube

  • YouTube

  • The Bullvine

  • Lely

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