China hat mit der Eröffnung der Chanta-Brücke eine bedeutende Leistung im Infrastrukturausbau vollbracht. Diese Schrägseilbrücke überspannt den Jangtsekiang und verbindet die Städte Changzhou und Taizhou in der Provinz Jiangsu. Die sechsjährige Bauzeit ist abgeschlossen, und die Brücke wird die Reisezeit zwischen den beiden Metropolen von über einer Stunde auf etwa 20 Minuten reduzieren, was eine entscheidende Verbindung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region darstellt.
Die Chanta-Brücke zeichnet sich durch ihre innovative Konstruktion aus, insbesondere durch den asymmetrischen Hauptpylon, der eine Höhe von 1208 Metern erreicht. Diese Struktur ist einzigartig, da sie erstmals Hochgeschwindigkeitszüge, normale Autobahnspuren und eine Nahverkehrsbahn auf einer einzigen Brückenkonstruktion integriert. Die Ingenieure standen vor der Herausforderung, das enorme Gewicht der verschiedenen Verkehrsträger auszubalancieren, wobei die Eisenbahnschienen typischerweise dreimal schwerer sind als die Fahrbahnen. Qin Shunxian, der Chefdesigner des Projekts, und sein Team lösten dieses Problem durch präzise Kalibrierung der Spannungen und der Form jedes einzelnen Brückensegments.
Um die Stabilität gegen die starken Strömungen des Jangtsekiang zu gewährleisten, wurden Fundamente mit besonderer Widerstandsfähigkeit entwickelt, wie Zhong Aizhu, Projektleiter bei der China Communications Construction Company, erläuterte. Für den Bau wurden fortschrittliche Technologien und Spezialausrüstungen eingesetzt, darunter ein Turmdrehkran mit Auslegerkran für die präzise Installation von Komponenten sowie das weltweit größte fahrbare Portalsystem, das den Einbau von Brückensegmenten mit millimetergenauer Präzision ermöglichte. Die Fundamente der Pylone sind als Rhomben aus Stahl und Beton konzipiert, mit flexiblen Verbindungen, um Temperaturschwankungen auszugleichen.
Die Bedeutung der Chanta-Brücke geht über die reine Verkehrsverbindung hinaus. Sie ist ein Symbol für Chinas fortschrittliche Ingenieurskunst und seine Fähigkeit, komplexe Infrastrukturprojekte zu realisieren. Mit einer Gesamtlänge von 10,3 Kilometern reiht sie sich in die wachsende Zahl von über 150 Brücken ein, die bereits den Jangtsekiang überspannen, und trägt zur geplanten Erhöhung auf 240 Brücken bis 2035 bei. Dies spiegelt Chinas Bestreben wider, seine Transportkapazitäten zu erweitern und die Konnektivität im Land zu verbessern, was auch durch Initiativen wie die „Belt and Road“-Initiative gefördert wird.
Die Brücke ist ein Beleg für Chinas technologische Führungsrolle im globalen Infrastrukturbereich und ein Katalysator für das Wirtschaftswachstum der Region, indem sie Handel und Tourismus fördert und die Lebensqualität der Anwohner verbessert.