Argentinien steht im Oktober 2025 vor einer neuen Ära der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten. US-Botschafter Peter Lamelas äußerte sich optimistisch über einen beispiellosen Zustrom von Investitionen in das Land. Gleichzeitig führten IWF-Direktorin Kristalina Georgieva und US-Finanzminister Janet Yellen Gespräche über umfassende Finanzhilfen, einschließlich der potenziellen Nutzung von Sonderziehungsrechten (SZR) der USA.
Botschafter Lamelas berichtete nach einem Treffen mit US-Geschäftsleuten von einer bevorstehenden Investitionswelle amerikanischer und westlicher Unternehmen in Argentinien. Diese Unternehmen stehen kurz davor, eine Rekordsumme an Kapital zu investieren, was maßgeblich zum argentinischen Wirtschaftswachstum beitragen soll. Diese Ankündigung unterstreicht das wachsende Vertrauen in die wirtschaftlichen Reformen unter Präsident Javier Milei.
Parallel dazu fanden Gespräche zwischen IWF-Chefin Georgieva und US-Finanzminister Yellen statt, die sich auf koordinierte Unterstützungsmaßnahmen für Argentiniens Wirtschaftsreformen konzentrierten. Yellen bekräftigte die Unterstützung der USA durch eine Swap-Linie über 20 Milliarden US-Dollar, betonte jedoch, dass es sich nicht um eine direkte Finanzspritze handle. Diese Zusicherung, die auch die mögliche Nutzung von US-amerikanischen Sonderziehungsrechten (SZR) einschließt, zielt darauf ab, die finanzielle Stabilität Argentiniens zu stärken.
Die Verhandlungen zwischen Georgieva und Yellen umfassen Details wie Laufzeiten, Tranchen und Zinssätze des 20-Milliarden-Dollar-Währungsswaps, der die argentinische Zentralbank mit Liquidität versorgen soll. Auch Nutzungsbeschränkungen für Importzahlungen werden diskutiert. Diese Initiativen spiegeln ein gemeinsames Engagement zur Förderung von Stabilisierungs- und Wirtschaftswachstumspolitiken wider.
Die US-Regierung sieht in Argentinien ein strategisches Interesse und eine Chance, ein Modell für die Region zu schaffen. Erwartet wird, dass wichtige Ankündigungen zur Unterstützung durch die USA um den 14. Oktober herum gemacht werden, zeitgleich mit einem Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem argentinischen Präsidenten Javier Milei. Die Unterstützung der USA gilt als wichtiger Faktor für die Stabilität von Präsident Mileis Regierung, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Kongresswahlen im Oktober 2025. Die US-Seite hofft, dass Mileis Reformen eine politische Revolution in Lateinamerika auslösen könnten.
Die Ankündigungen zeigten bereits positive Auswirkungen auf die argentinischen Finanzmärkte. Nach Georgievas Äußerungen stiegen die in US-Dollar denominierten Anleihen Argentiniens, wobei die Laufzeit 2035 kurzzeitig einen Höchststand erreichte. Diese Entwicklungen sind bedeutsam, da Argentinien in den letzten Jahren stark von China abhängig war. Die US-Unterstützung könnte somit eine Neuausrichtung der strategischen Interessen in der westlichen Hemisphäre einleiten.
Die strategische Bedeutung dieser finanziellen Kooperation wird durch die Tatsache unterstrichen, dass die USA mit dem Exchange Stabilization Fund (ESF) über ein Instrument verfügen, das seit über 20 Jahren nicht mehr zur Kreditvergabe an ein fremdes Land eingesetzt wurde. Die Einbeziehung des ESF könnte als Beginn einer neuen geopolitischen Strategie der USA betrachtet werden. Die US-Regierung betont, dass diese Maßnahmen nicht nur Argentinien zugutekommen, sondern auch die bilateralen Beziehungen stärken und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit in der gesamten Region fördern.