UN verurteilt US-Angriffe auf mutmaßliche Drogenhändler

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Die Vereinten Nationen haben die jüngsten Militäraktionen der Vereinigten Staaten gegen mutmaßliche Mitglieder der venezolanischen kriminellen Organisation Tren de Aragua scharf kritisiert. UN-Sonderberichterstatter äußerten Bedenken, dass die Angriffe gegen das Völkerrecht verstoßen, insbesondere das Recht auf Leben und das Seerecht. Sie betonten, dass staatliche Tötungen mutmaßlicher Drogenschmuggler nicht mit dem Völkerrecht vereinbar sind und solche Aktivitäten stattdessen strafrechtlich verfolgt werden müssten.

Die Berichterstatter, darunter Ben Saul (Sonderberichterstatter für den Schutz der Menschenrechte im Kampf gegen den Terrorismus), Morris Tidball-Binz (Sonderberichterstatter für außergerichtliche Hinrichtungen) und George Katrougalos (Sonderberichterstatter für das Recht auf Wiedergutmachung), wiesen darauf hin, dass die Angriffe auch gegen das internationale Seerecht verstoßen, welches unprovozierte Angriffe auf Schiffe untersagt. Das Seerecht schreibe spezifische Kriterien für die Abfangung von Schiffen vor, wobei ein polizeilicher Ansatz Vorrang vor einem militärischen haben sollte.

Die UN-Experten stellten zudem fest, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Tren de Aragua eine „Invasion“ gegen die Vereinigten Staaten im Auftrag der venezolanischen Regierung organisiert. Diese Behauptung wurde von US-Behörden zur Rechtfertigung der Angriffe genutzt, bei denen am 2. September 2025 elf Menschen und am 15. September 2025 drei weitere ums Leben kamen. Die Vereinten Nationen unterstrichen, dass das Völkerrecht nicht den einseitigen Einsatz von Gewalt im Ausland zur Bekämpfung von Terrorismus oder Drogenhandel erlaubt.

Angriffe auf organisierte kriminelle Gruppen im Ausland würden die Souveränität verletzen und könnten einen illegalen Einsatz von Gewalt gemäß der UN-Charta darstellen. Die Organisation Tren de Aragua, die aus Venezuela stammt, hat sich seit 2020 international ausgeweitet und operiert mittlerweile in mehreren lateinamerikanischen Ländern sowie in den Vereinigten Staaten. Die US-Regierung hat die Organisation als ausländische terroristische Organisation eingestuft.

Die UN-Experten riefen zu einer friedlichen Lösung im Einklang mit dem Völkerrecht auf, um die internationale Gemeinschaft zu beruhigen und die Einhaltung internationaler Normen zu gewährleisten.

Quellen

  • López-Dóriga Digital

  • CIDH preocupada por medidas de Estados Unidos que impactan el ejercicio efectivo de los derechos humanos

  • EEUU acusó al “régimen hostil de Nicolás Maduro” de enviar criminales del Tren de Aragua a su territorio

  • Qué presencia tiene en EE.UU. el Tren de Aragua, la banda nacida en una cárcel de Venezuela que el presidente Trump declaró 'organización terrorista'

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