Interpol weitet LEAP-Programm aus: Neue Ära im Kampf gegen die Entwaldungskriminalität

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Am fünften November 2025 wurde in Rio de Janeiro, im Rahmen des Globalen Gipfels „Einheit für Wildtiere“, offiziell die dritte Phase des Programms zur Unterstützung der Strafverfolgungsbehörden bei der Reduzierung der tropischen Entwaldung (LEAP) eingeleitet. Diese bedeutende Initiative wird gemeinsam von Interpol, dem UN-Büro für Drogen- und Kriminalitätsbekämpfung (UNODC) sowie der Internationalen Klima- und Waldinitiative Norwegens (NICFI) getragen. Das Hauptziel von LEAP besteht darin, kriminellen Netzwerken das Handwerk zu legen, die erhebliche Gewinne aus illegaler Abholzung, dem Holzhandel und der nicht genehmigten Goldgewinnung ziehen.

Valdeci Urquiza, der Generalsekretär von Interpol, betonte, dass zur effektiven Gegenwehr gegen diese Kriminellen ein entschlossenes Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden und eine verstärkte internationale Zusammenarbeit unerlässlich seien. Die dritte Phase von LEAP sieht eine signifikante geografische Ausweitung der Bemühungen vor. Sie umfasst nun kritische tropische Regionen in Brasilien, Ecuador, Indonesien, Papua-Neuguinea und Peru. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bekämpfung miteinander verbundener Straftaten, insbesondere der illegalen Rohstoffgewinnung im Amazonasbecken, welche oft mit Quecksilberverschmutzung und gravierenden Menschenrechtsverletzungen einhergeht. Dieser umfassende Ansatz, der Forstwirtschaft, Bergbau und Schmuggel integriert, markiert den Übergang zu einer facettenreichen Strategie der Rechtsdurchsetzung.

Unmittelbar vor der Bekanntgabe der dritten Phase fand eine erfolgreiche Operation der brasilianischen Polizei statt, die von Interpol unterstützt wurde. Bei dieser Aktion am Fluss Madeira wurden 277 schwimmende Bagger zerstört, die zur illegalen Goldgewinnung eingesetzt wurden. Der geschätzte Wert dieser Anlagen belief sich auf etwa 6,8 Millionen US-Dollar. Der durch diese Operation verursachte finanzielle Gesamtschaden für die kriminellen Netzwerke erreichte ungefähr 193 Millionen US-Dollar. Solche Ergebnisse liefern einen überzeugenden Beweis dafür, dass internationale Strukturen in der Lage sind, Aktivitäten zu unterbinden, die Milliardengewinne aus der Ausbeutung natürlicher Ressourcen generieren.

Der Start von LEAP 3.0 gewinnt zusätzliche Bedeutung im Hinblick auf die bevorstehende UN-Klimakonferenz (COP30) in Brasilien, bei der globale Umweltstrategien im Mittelpunkt stehen werden. Das LEAP-Programm, das ursprünglich 2018 ins Leben gerufen wurde, hat sich von einer punktuellen Reaktion zu einer globalen Initiative entwickelt, die sowohl strategische als auch operative Wirkung entfaltet. Die zweite Phase (2023–2025) konzentrierte sich auf gezielte Einsätze und grenzüberschreitende Koordination, um organisierte kriminelle Gruppen zu zerschlagen. Auf dem Gipfel in Rio de Janeiro, an dem über 400 Partner, darunter Vertreter indigener Völker, Regierungen und der Privatwirtschaft, teilnahmen, wurde die Forderung laut, Umweltkriminalität als strategische globale Priorität anzuerkennen. Diese Forderung deckt sich mit der kürzlich verabschiedeten Kapstadt-Erklärung, welche Umweltverbrechen erstmals als organisierte Kriminalität qualifiziert – ein entscheidender Schritt für die G20-Staaten.

Quellen

  • Winnipeg Free Press

  • INTERPOL, UNODC and Norway step up global fight against forest crime

  • Brazil dismantles hundreds of illegal dredges in major Amazon mining crackdown

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