Die Europäische Union hat ihre Unterstützung für Libyen im Bereich Grenzmanagement und Sicherheit durch die Verlängerung des Mandats der EU-Grenzschutzmission in Libyen (EUBAM Libya) um weitere zwei Jahre bis zum 30. Juni 2027 bekräftigt.
Mit einem Budget von rund 52 Millionen Euro wird die Mission ihre Bemühungen fortsetzen, die libyschen Behörden bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität, einschließlich Menschenhandels, Migrantenschleusung und Terrorismus, zu stärken. Bei der fünften Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses am 7. September 2025 in Tripolis wurden die Einzelheiten der Mandatsverlängerung erörtert und zukünftige Kooperationsbereiche abgesteckt. Missionsleiter Jan Vyčítal betonte das fortwährende Engagement zur Verbesserung der Kapazitäten und Infrastrukturen entlang der westlichen Grenzen Libyens.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Fortschritten im maritimen Bereich, insbesondere der Verbesserung der Such- und Rettungskapazitäten libyscher Agenturen. Vyčítal hob zudem die Bedeutung der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität hervor, insbesondere im Bereich der Forensik, und ermutigte die libyschen Behörden, die beratende Expertise der Mission voll auszuschöpfen.
Die EUBAM Libya, die im Mai 2013 im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU ins Leben gerufen wurde, spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der Grenzsicherheit und der institutionellen Entwicklung Libyens. Die Mission bietet technische Beratung, Kapazitätsaufbau und spezialisierte Schulungen für libysche Strafverfolgungsbehörden an. Sie unterstützt die Entwicklung einer nationalen Strategie für integriertes Grenzmanagement (IBM) und fördert die Einhaltung internationaler Standards sowie gendergerechte Ansätze.
Die Verlängerung des Mandats erfolgt in einer Zeit, in der Libyen mit anhaltenden politischen Herausforderungen konfrontiert ist. Die EU bekräftigt mit dieser Maßnahme ihr Engagement für die Souveränität Libyens und die Förderung von Stabilität und Rechtsstaatlichkeit in der Region. Die fortgesetzte Präsenz von EUBAM unterstreicht das strategische Interesse Europas an der Bewältigung von Migrationsströmen und der Abwehr von Sicherheitsbedrohungen aus Nordafrika.
Die nächste Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses ist für Anfang Dezember angesetzt, um die Fortschritte zu bewerten und weitere Initiativen zu planen. Diese fortlaufende Zusammenarbeit unterstreicht die gemeinsame Entschlossenheit, die Grenzsicherheit in Libyen zu verbessern und zur regionalen Stabilität beizutragen.