US-Gesundheitsministerium stoppt 500 Millionen Dollar an Finanzierung für mRNA-Impfstoffe nach Politikwandel
Bearbeitet von: Tatyana Hurynovich
Das US-Gesundheitsministerium (HHS) hat eine bedeutende Kehrtwende in seiner Gesundheitspolitik vollzogen und die Finanzierung von mRNA-Impfstoffentwicklungen in Höhe von 500 Millionen US-Dollar eingestellt. Diese Entscheidung, die von Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. verkündet wurde, begründet sich mit der angeblichen Unwirksamkeit von mRNA-Impfstoffen gegen Atemwegserkrankungen wie COVID-19 und Grippe. Die Maßnahme markiert eine Abkehr von der bisherigen Strategie und hat unter Experten für öffentliche Gesundheit Besorgnis ausgelöst.
Die Einstellung von 22 Entwicklungsprojekten für mRNA-Impfstoffe, die sich auf Atemwegsviren konzentrierten, wurde von Kennedy mit der Aussage begründet, dass Daten darauf hindeuten, dass diese Impfstoffe nicht wirksam gegen Infektionen der oberen Atemwege seien. Er erklärte, dass die Mittel stattdessen in "sicherere, breitere Impfstoffplattformen" umgeleitet würden, die auch bei Virusmutationen wirksam bleiben. Diese Begründung steht im Widerspruch zu der weit verbreiteten Ansicht, dass mRNA-Impfstoffe, wie die von Pfizer-BioNTech und Moderna, eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie gespielt haben und Millionen von Leben gerettet haben, wie der emeritierte Professor für Immunologie, Charles Bangham vom Imperial College London, betont. Die Entscheidung ist Teil einer breiteren Initiative, die aus einer von Präsident Donald Trump unterzeichneten Durchführungsverordnung zur Einrichtung der "Make America Healthy Again Commission" hervorgeht. Diese Kommission soll die Ursachen für den Anstieg chronischer Krankheiten in den USA untersuchen. Darüber hinaus plant Gesundheitsminister Kennedy eine Reform des staatlichen Programms zur Entschädigung von Impfschäden (VICP). Diese Reform hat Bedenken bei Fachleuten für öffentliche Gesundheit hervorgerufen, da sie die mögliche Aufnahme von wissenschaftlich nicht belegten Behauptungen, wie einem Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus, befürchten lässt, was die Integrität des Programms gefährden könnte.
Experten äußern sich kritisch zu diesem Schritt. Sie weisen darauf hin, dass mRNA-Technologie eine schnelle Entwicklung und Anpassung an neue Virusvarianten ermöglicht, was sie zu einem wichtigen Werkzeug für die Pandemiebekämpfung macht. Die Umleitung der Mittel weg von dieser Technologie wird als Rückschritt für die Impfstoffwissenschaft und als potenzielle Gefährdung der nationalen Sicherheit im Hinblick auf zukünftige Pandemien angesehen. Die Entscheidung könnte auch die internationale Zusammenarbeit bei der Impfstoffentwicklung beeinträchtigen und die Fähigkeit der USA, auf zukünftige Gesundheitskrisen zu reagieren, schwächen. Die wissenschaftliche Gemeinschaft betont, dass mRNA-Impfstoffe zwar nicht jede Infektion verhindern, aber nachweislich schwere Erkrankungen, Komplikationen und Todesfälle reduzieren. Die Forschung zur mRNA-Technologie, die mit dem Nobelpreis 2023 ausgezeichnet wurde, hat das Potenzial, nicht nur Infektionskrankheiten, sondern auch Krebs zu bekämpfen.
Quellen
Deutsche Welle
HHS.gov
AP News
AP News
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