Macrons China-Reise: Fokus auf Ukraine-Waffenstillstand und Handelsbilanzkorrektur

Bearbeitet von: Svetlana Velgush

Der französische Präsident Emmanuel Macron beendete am Freitag, dem 5. Dezember 2025, seinen viertägigen Staatsbesuch in der Volksrepublik China. Die diplomatische Mission konzentrierte sich auf zwei Hauptziele: die Nutzung des chinesischen Einflusses zur Erzielung eines Waffenstillstands im Ukraine-Konflikt und die dringende Notwendigkeit, das erhebliche Handelsungleichgewicht zwischen der Europäischen Union und China zu korrigieren. Die Reise begann am Mittwoch, dem 3. Dezember 2025, in Peking und stellte Macrons vierte offizielle Visite seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017 dar. Sie folgte auf Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris über mögliche Waffenstillstandsbedingungen.

Die hochrangigen Gespräche unterstrichen die anhaltende Bedeutung der sino-französischen Beziehungen, die trotz der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Vorjahr durch Handelsspannungen und geopolitische Differenzen belastet sind. In Peking empfing Präsident Xi Jinping Macron und seine Gattin Brigitte Macron im Großen Haus des Volkes. Die Agenda umfasste zudem Treffen mit dem chinesischen Premier Li Qiang und Zhao Leji, dem Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses. Macron wurde von einer Wirtschaftsdelegation von fast 40 Unternehmenschefs begleitet, was die starke wirtschaftliche Komponente der Mission verdeutlichte.

Die geopolitische Stoßrichtung zielte darauf ab, Chinas Rolle als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates zur Beeinflussung Moskaus zu nutzen. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot betonte die Erwartung, dass China auf Russland einwirken müsse, damit Präsident Wladimir Putin einem Waffenstillstand zustimmt. Gleichzeitig forderte die französische Präsidentschaft, dass China „auf jegliche Weise davon absehen müsse, Russland Mittel zur Fortsetzung des Krieges zur Verfügung zu stellen“, angesichts westlicher Vorwürfe der Lieferung kriegsrelevanter Komponenten. Peking hält an der Forderung nach territorialer Integrität fest, hat die russische Invasion von 2022 jedoch nicht explizit verurteilt.

Die wirtschaftliche Dimension der Gespräche fokussierte auf die Korrektur der massiven Handelsdefizite. Die Europäische Union verzeichnete im Jahr 2024 ein Handelsdefizit mit China von 304,5 Milliarden Euro bei einem Handelsvolumen von 732 Milliarden Euro, wie Eurostat meldete. Für Frankreich allein belief sich das Defizit im Jahr 2024 auf rund 47 Milliarden Euro, was 46 Prozent des gesamten französischen Handelsdefizits ausmachte. Ein Berater Macrons formulierte die angestrebte wirtschaftliche Neuausrichtung mit der Forderung nach mehr Konsum und weniger Exporten seitens Chinas sowie mehr Produktion und weniger Sparen seitens Europas. Frankreich strebt zudem eine verbesserte Marktzugänglichkeit für eigene Exporte, insbesondere in den Sektoren Luftfahrt und Energie, an.

Die Reise führte Macron auch nach Chengdu, wo er die Sichuan-Universität und das Forschungszentrum für den Großen Panda besuchte. Diese kulturelle Etappe folgte auf die Rückführung zweier Leihpandas im November 2025. Die diplomatische Strategie Frankreichs, die auf eine „europäische Präferenz“ im Technologiesektor abzielt und die Abhängigkeit von China reduzieren soll, wird im Kontext der bevorstehenden G7-Präsidentschaft Frankreichs im nächsten Jahr an Bedeutung gewinnen. Die Reise diente somit der hochrangigen Verhandlung zwischen dem Wunsch nach globaler Stabilität und der Notwendigkeit einer substanziellen wirtschaftlichen Symmetrie.

37 Ansichten

Quellen

  • Deutsche Welle

  • Deutsche Welle

  • Reuters

  • The Japan Times

  • Xinhua News Agency

  • Euromaidan Press

  • Associated Press

  • EFE

  • Reuters

  • The Japan Times

  • South China Morning Post

  • Euromaidan Press

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