Großbritannien verschärft Migrationspolitik nach dänischem Vorbild: Aufenthaltsrecht für Flüchtlinge erst nach 20 Jahren

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Die britische Regierung kündigte für das Jahr 2025 tiefgreifende Änderungen in ihrer Migrationspolitik an, welche den Status von Flüchtlingen massiv betreffen. Die von Innenministerin Shabana Mahmood initiierte Reform sieht vor, von der sofortigen Gewährung eines dauerhaften Aufenthaltsstatus abzukehren. Stattdessen soll ein temporärer Status eingeführt werden, der einer regelmäßigen, individuellen Neubewertung unterliegt. Berichten zufolge orientiert sich London dabei am dänischen Modell, das als eines der strengsten in Europa gilt, um die Kontrolle über die Migrationsströme zurückzugewinnen und die Zuwanderung nachhaltig zu steuern.

Gemäß den neuen Plänen kann die Frist, nach deren Ablauf eine Person Anspruch auf eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis (Permanent Residence, PR) erheben kann, bis zu zwanzig Jahre betragen. Dies stellt eine Vervierfachung des bisherigen Zeitrahmens von fünf Jahren dar. Ministerin Mahmood erklärte, diese Maßnahme ziele darauf ab, die Praxis des „goldenen Tickets“ für Asylsuchende zu beenden und irreguläre Migration einzudämmen. Zudem wird der anfängliche Flüchtlingsstatus auf 30 Monate verkürzt und regelmäßig überprüft; der Schutz kann entzogen werden, falls das Herkunftsland wieder als sicher eingestuft wird.

Die Ankündigungen erfolgen vor dem Hintergrund einer stark gestiegenen Belastung des Asylsystems: Seit März 2025 wurden mehr als 100.000 Anträge gestellt, was einer Steigerung von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Angesichts dieser Zahlen sucht die Regierung nach Wegen, die Verfahren zu straffen. Im Rahmen der Reform prüft die Regierung ferner die Einführung von Maßnahmen zur Familienzusammenführung, die ebenfalls dem dänischen Vorbild ähneln. Dazu gehören die Anhebung der Altersgrenze für Partner sowie die Forderung nach dreijähriger finanzieller Unabhängigkeit ohne staatliche Unterstützung.

Als Reaktion auf diese Schritte äußerten über hundert Menschenrechtsorganisationen, darunter Refugee Action, Save the Children und Oxfam, scharfe Kritik. Sie werfen der Regierung vor, „Flüchtlinge als Sündenböcke zu missbrauchen“ und die humanitären Verpflichtungen zu untergraben. Auch Teile der Labour-Fraktion zeigten sich besorgt und bezeichneten die Übernahme des dänischen Systems als einen „gefährlichen Weg“. Gleichzeitig steht die Regierung unter dem Druck der Partei Reform UK, die einen noch härteren Immigrationskurs fordert. Nach Ansicht einiger Labour-Mitglieder erfordert dieser politische Druck eine Verschärfung der Maßnahmen, um bei zukünftigen Wahlen keine Stimmen an die rechte Flanke zu verlieren.

Die Regierung betont, ihr Ziel sei es sicherzustellen, dass die Aufenthaltserlaubnis durch Arbeit und Nutzen für die Gesellschaft „verdient“ werden müsse, wie Premierminister Keir Starmer unter Berufung auf das dänische Modell hervorhob. Diese Schritte positionieren Großbritannien an der Spitze der strengsten Migrationspraktiken in Europa. Damit verschiebt sich der Fokus der britischen Politik von der Anziehung hochqualifizierter Arbeitskräfte, wie sie noch in früheren Reformen im Vordergrund stand, hin zu einer drastischen Reduzierung der Gesamtzahl der Zuwanderer und einer klaren Priorisierung der nationalen Kontrolle über die Grenzen.

Quellen

  • Deutsche Welle

  • ब्रिटेन में शरणार्थियों की नीति: मानवीयता और कड़े नियंत्रण के बीच संतुलन

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