Frankreich und Ukraine besiegeln langfristige Militärpartnerschaft: Lieferung von Rafale-Jets und SAMP/T-Systemen

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Am 17. November 2025 wurde die sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen Frankreich und der Ukraine auf eine langfristige Grundlage gestellt. Anlass war der Arbeitsbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Frankreich. Der Höhepunkt des Besuchs war die Unterzeichnung einer umfassenden Absichtserklärung auf dem Luftwaffenstützpunkt Villacoublay nahe Paris. Die Staatsoberhäupter, Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron, bekräftigten damit das Engagement Frankreichs, Kiew erhebliche Mengen an militärischer Hilfe zukommen zu lassen.

Dieses wegweisende Dokument ist auf eine Dauer von zehn Jahren bis zum Jahr 2035 ausgelegt und dient als Fundament zur Stärkung der langfristigen Verteidigungsfähigkeit der Ukraine. Ein zentrales Element der französisch-ukrainischen Vereinbarung ist die Zusage von Paris, bis zu 100 Mehrzweckkampfflugzeuge des Typs Rafale F4 zu liefern. Diese Maßnahme soll die ukrainische Luftwaffe signifikant modernisieren und verstärken. Es ist vorgesehen, dass ein Teil dieser Jets aus den operativen Beständen der Französischen Streitkräfte stammen könnte, während der Großteil voraussichtlich als Neulieferung erfolgen wird. Darüber hinaus umfasst die Deklaration die Bereitstellung von acht Flugabwehrraketensystemen SAMP/T, ergänzt durch die notwendigen Radare und Luft-Luft-Raketen. Präsident Selenskyj hob hervor, dass diese Kapazitäten eine garantierte Sicherheit gewährleisten, unabhängig vom Ausgang zukünftiger Friedensverhandlungen.

Parallel zu den direkten Militärlieferungen sieht die Vereinbarung eine Intensivierung der Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigungsindustrie beider Länder vor, einschließlich gemeinsamer Produktion. Bereits im laufenden Jahr 2025 ist der Start gemeinsamer Projekte geplant. Dazu gehört insbesondere die Fertigung von Abfangdrohnen sowie die Entwicklung kritischer Technologien zur Integration in ukrainische unbemannte Systeme. Präsident Macron betonte die strategische Bedeutung dieser Unterstützung, indem er die Ukraine als „erste Verteidigungslinie Europas“ bezeichnete und klarstellte, dass die Sicherheit des gesamten Kontinents von der Unterstützung Kiews abhänge.

Dieses umfangreiche Hilfspaket ergänzt die bereits bestehende Unterstützung durch Frankreich. Wie der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu mitteilte, erhielt die Ukraine bereits Anfang Februar 2025 die ersten Kampfflugzeuge des Typs Mirage 2000. Ukrainische Piloten wurden zuvor auf diesen Maschinen ausgebildet. Die Mirage-Jets wurden speziell für den Abschuss von Marschflugkörpern wie SCALP und Storm Shadow modifiziert und haben den ukrainischen Streitkräften bereits zusätzliche offensive und defensive Schlagkraft verliehen.

Die umfassende Modernisierung der ukrainischen Luftstreitkräfte wird durch ähnliche Abkommen mit Schweden abgerundet. Bereits am 22. Januar 2025, während eines Besuchs von Präsident Selenskyj in Stockholm, wurde mit Premierminister Ulf Kristersson eine Rahmenabsichtserklärung unterzeichnet. Diese betrifft die Beschaffung von 100 bis 150 Kampfflugzeugen des Typs JAS 39 Gripen E. Premierminister Kristersson präzisierte, dass die ersten Lieferungen der neuesten Gripen E-Modifikation innerhalb von drei Jahren beginnen könnten, wobei der gesamte Prozess voraussichtlich 10 bis 15 Jahre in Anspruch nehmen wird. Die Vereinbarungen mit Frankreich und Schweden – umfassend Rafale, SAMP/T und Gripen E sowie die Entwicklung gemeinsamer Produktionskapazitäten – bilden somit eine langfristig angelegte Strategie. Ziel ist der Aufbau eines gestaffelten und technologisch fortschrittlichen Luftverteidigungssystems, um die Widerstandsfähigkeit der Ukraine in einem anhaltenden Konflikt zu sichern.

Quellen

  • Deutsche Welle

  • Зеленський у Франції 17 листопада - стало відомо, яку угоду буде укладено з Макроном

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