Dänemark kündigt Verbot sozialer Medien für Kinder unter 15 Jahren an – Sorge um psychische Gesundheit
Bearbeitet von: Татьяна Гуринович
Die dänische Regierung hat einen entschlossenen Schritt unternommen, indem sie die Absicht bekannt gab, eine strikte Altersgrenze einzuführen, die Kindern unter fünfzehn Jahren die Nutzung von Social-Media-Plattformen untersagt. Diese weitreichende Maßnahme, die von einer breiten Mehrheit der politischen Parteien im Parlament unterstützt wird, spiegelt die tief sitzende Besorgnis der Nation darüber wider, wie die digitale Sphäre das psychische und soziale Wohlergehen der heranwachsenden Generation beeinflusst und möglicherweise nachhaltig untergräbt. Karoline Stage Olsen, die Ministerin für Digitalisierung, formulierte die Kritik an den Plattformen unmissverständlich scharf: Diese digitalen Medien würden „die Zeit, die Kindheit und das Wohlbefinden unserer Kinder stehlen“. Mit dieser klaren Ansage wird die Notwendigkeit betont, klare externe Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Jugend vor den potenziell schädlichen Auswirkungen des ungezügelten Online-Zugangs zu schützen und ihnen einen geschützten Entwicklungsraum zu gewährleisten.
Diese Initiative aus Kopenhagen ist keineswegs ein isoliertes Ereignis, sondern fügt sich nahtlos in eine breitere globale Debatte über die Notwendigkeit der Regulierung digitaler Technologien für Minderjährige ein. Während Dänemark nun den Weg der direkten staatlichen Regulierung beschreitet, verfolgen andere Länder unterschiedliche Strategien zur Bewältigung dieser komplexen Herausforderung. Australien beispielsweise hat bereits im vergangenen Jahr ein vergleichbares Verbot für Personen unter sechzehn Jahren beschlossen, dessen Inkrafttreten für Dezember geplant ist und somit einen ähnlichen, wenn auch strengeren, Ansatz verfolgt. Im Gegensatz dazu setzt Deutschland stärker auf präventive Maßnahmen und Bildung. Hendrik Streeck, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, äußerte, dass hierzulande die Stärkung der Medienkompetenz und -erziehung bevorzugt wird, anstatt einen vollständigen Bann auszusprechen, da dies als nachhaltigerer Weg zur Selbstregulierung angesehen wird.
Die Grundlage für die geplanten gesetzlichen Änderungen in Dänemark bilden alarmierende Daten über das Nutzungsverhalten der Jugend. Eine detaillierte Analyse, durchgeführt von der Dänischen Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde, enthüllte, dass dänische Jugendliche durchschnittlich beachtliche zwei Stunden und vierzig Minuten täglich in sozialen Netzwerken verbringen. Dieser hohe Konsumwert dient als zentraler Indikator für die Dringlichkeit der Regulierung und verdeutlicht das Ausmaß der digitalen Beanspruchung. Im Fokus der Regierung stehen dabei die meistgenutzten und populärsten Plattformen, darunter Snapchat, YouTube, Instagram und TikTok, deren Geschäftsmodelle und Algorithmen maßgeblich zur intensiven Nutzung und potenziellen Abhängigkeit beitragen.
Der Vorstoß der dänischen Regierung, der im Kontext der eindringlichen Warnung von Premierministerin Mette Frederiksen steht, wonach „wir ein Monster freigelassen haben“, zwingt die Gesellschaft zur tiefgreifenden Auseinandersetzung mit der Frage nach den ethischen und praktischen Grenzen der digitalen Teilhabe. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen eine deutliche Korrelation: Die exzessive Nutzung sozialer Medien geht oft mit einem signifikanten Anstieg von Angstzuständen und depressiven Symptomen bei jungen Menschen einher. Ein wichtiger Aspekt des dänischen Plans sind jedoch die vorgesehenen Ausnahmen: Eltern erhalten die Möglichkeit, eine schriftliche Zustimmung zur Nutzung für ihre dreizehn- und vierzehnjährigen Kinder zu erteilen. Diese Klausel verdeutlicht den Versuch, einen sensiblen Ausgleich zwischen dem staatlichen Schutzauftrag und der Wahrung der elterlichen Autonomie zu finden. Die mögliche Einführung dieser weitreichenden Maßnahmen in Dänemark, die bereits im Jahr 2026 wirksam werden könnte, sendet ein starkes Signal aus, das das innere Wohlbefinden der Bevölkerung über den ungehinderten Zugriff auf externe, potenziell schädliche digitale Stimuli priorisiert und einen Paradigmenwechsel im Umgang mit digitalen Medien einleitet.
Quellen
Deutsche Welle
Reuters
AP News
Cadena SER
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