Space Norway und Surrey Satellite Technology Ltd. (SSTL) arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines hochmodernen Radarsatelliten zur Verbesserung der maritimen Überwachung, insbesondere im Nordatlantik. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, die Erkennung und Verfolgung von Schiffen zu optimieren und kritische Infrastrukturen auf See besser zu schützen.
Der Start des 400 Kilogramm schweren Satelliten ist für Anfang 2027 im Rahmen einer SpaceX-Rideshare-Mission geplant. SSTL ist für den Bau des Satelliten verantwortlich, während Space Norway die Nutzlast und den Betrieb übernimmt. Ausgestattet mit einem C-Band-Synthetikaperturradar (SAR), wird der Satellit in der Lage sein, hochauflösende Daten über große Gebiete zu sammeln. Die Technologie ermöglicht die Schiffserkennung und die Korrelation mit einem integrierten Automatic Identification System (AIS)-Sensor, was eine zuverlässigere Überwachung gewährleistet, auch in Regionen, in denen das AIS-System möglicherweise unzuverlässig ist.
Die C-Band-SAR-Technologie ist wetterunabhängig und liefert Bilder bei Tag und Nacht, was sie zu einem wichtigen Werkzeug für maritime Anwendungen macht, darunter die Überwachung von Fischereiflotten und die Erkennung von Ölverschmutzungen. Die norwegischen Streitkräfte sind der Hauptkunde für diesen Satelliten, wobei Kapazitäten auch für internationale Kunden zur Verfügung stehen.
Dies ist der erste Schritt einer geplanten Konstellation von sechs Satelliten, die eine nahezu lückenlose Überwachung des Nordatlantiks ermöglichen soll. Die Bedeutung dieser Initiative wird durch die jüngste Übernahme von Telenor Satellite durch Space Norway unterstrichen, die die Fähigkeiten des Unternehmens im Bereich Satellitenkommunikation und -dienste erweitert. Space Norway hat zudem bereits erfolgreich die Arctic Satellite Broadband Mission (ASBM) mit zwei Satelliten gestartet, die seit August 2024 eine Breitbandabdeckung im arktischen Raum für zivile und militärische Zwecke bereitstellen.
Die Notwendigkeit einer verbesserten maritimen Überwachung wird durch die zunehmende Bedeutung von Energieinfrastrukturen, Fischereien und Unterseekabeln im Nordatlantik verstärkt. Maritime Sicherheit ist entscheidend für den globalen Handel, die Energiesicherheit und den Schutz natürlicher Ressourcen. Die neue Radarsatellitentechnologie verspricht, diese Herausforderungen durch verbesserte Situationswahrnehmung zu adressieren und somit zu einer sichereren und stabileren maritimen Umwelt beizutragen.
Die Zusammenarbeit zwischen Space Norway und SSTL, einem Unternehmen mit langjähriger Erfahrung im Bau von Satellitensystemen, unterstreicht das Engagement beider Partner für die Weiterentwicklung von Spitzentechnologie im Weltraumsektor.