Die NASA hat mit ihrem Deep Space Optical Communications (DSOC)-Experiment einen bedeutenden Fortschritt in der Weltraumkommunikation erzielt. Dieses Projekt, das an Bord der Psyche-Sonde gestartet wurde, hat erfolgreich Laserdaten über Millionen von Kilometern übertragen und damit die Grundlage für zukünftige, schnellere Kommunikationssysteme im Weltraum gelegt. Die Technologie demonstrierte zuverlässige Datenübertragung, -empfang und -dekodierung über Distanzen, die mit denen zum Mars vergleichbar sind.
Das DSOC-Experiment, das im Oktober 2023 mit der Psyche-Sonde startete, hat seine Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Am 11. Dezember 2023 übertrug das System ein Ultra-High-Definition-Video zur Erde aus einer Entfernung von über 19 Millionen Meilen (ca. 30,5 Millionen Kilometer), was etwa dem 80-fachen der Entfernung zwischen Erde und Mond entspricht. Die Datenrate betrug dabei 267 Megabit pro Sekunde, vergleichbar mit modernen Breitband-Internetverbindungen. Ein weiterer Rekord wurde am 3. Dezember 2024 aufgestellt, als Daten aus 307 Millionen Meilen (ca. 494 Millionen Kilometer) Entfernung übermittelt wurden – weiter als die durchschnittliche Distanz zwischen Erde und Mars. Insgesamt empfingen die Bodenstationen des Experiments 13,6 Terabit Daten von Psyche.
Die Vorteile der Laserkommunikation sind vielfältig. Sie ermöglicht kleinere, leichtere und energieeffizientere Geräte im Vergleich zu herkömmlichen Funkantennen, was Kosten senkt und mehr Platz für wissenschaftliche Instrumente schafft. Die Fokussierung der Laserstrahlen minimiert Energieverluste, was zu einer höheren Effizienz führt. Die DSOC-Technologie übertrifft herkömmliche Funkfrequenzsysteme um das Zehn- bis Hundertfache in Bezug auf die Datenübertragungsrate und ermöglicht die Übertragung von hochauflösenden Bildern, Videos und komplexen wissenschaftlichen Daten.
Das Projekt, das vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA verwaltet wird, besteht aus einem Fluglaser-Transceiver an Bord der Psyche-Sonde und zwei Bodenstationen. Eine leistungsstarke Laserbake von JPLs Table Mountain Facility wurde genutzt, um den Transceiver auf der Erde zu lokalisieren und die Rücksendung des Laserstrahls zu ermöglichen. Die Notwendigkeit präziser Ausrichtung bei diesen enormen Entfernungen und Geschwindigkeiten stellt eine besondere Herausforderung dar, die durch fortschrittliche Zielsysteme und adaptive Optiken gemeistert wird.
Trotz der Herausforderungen, wie Wetterereignisse und die Notwendigkeit, extrem schwache Signale über Millionen von Kilometern zu empfangen und zu dekodieren, zeigte das Team eine bemerkenswerte Ausdauer. Die erfolgreiche Demonstration der DSOC-Technologie ebnet den Weg für zukünftige Missionen, die eine deutlich höhere Datenübertragungsrate erfordern, um die Erforschung des Sonnensystems und darüber hinaus voranzutreiben. Die Psyche-Sonde selbst wird voraussichtlich 2029 den gleichnamigen Asteroiden erreichen, um dessen metallreiche Zusammensetzung zu untersuchen.