Die Zwillingssonden der NASA-Mission EscaPADE (Escape and Plasma Acceleration and Dynamics Explorers) sind für ihre geplanten Starts Ende 2025 zurück in Florida. Diese Mission zielt darauf ab, den Mars zu erforschen, indem sie die Struktur seiner Magnetosphäre und die Wechselwirkungen mit dem Sonnenwind untersucht. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um zukünftige menschliche und robotische Missionen zum Roten Planeten besser schützen zu können.
Die EscaPADE-Mission, die von der University of California, Berkeley, geleitet wird, hat eine bemerkenswerte Reise hinter sich. Ursprünglich war der Start für Januar 2024 während des Jungfernflugs der New Glenn-Rakete von Blue Origin geplant. Unvorhergesehene Umstände führten jedoch zu einer Verschiebung, und die Sonden wurden zur weiteren Entwicklung und Überprüfung nach Kalifornien zurückgebracht. Die Ingenieure der NASA haben nun einen alternativen Startplan entwickelt, der die Sonden zunächst in eine Umlaufbahn um den Lagrange-Punkt L1 des Sonne-Erde-Systems vorsieht. Dort werden sie etwa ein Jahr lang das Weltraumwetter beobachten, bevor sie sich auf den Weg zum Mars machen. Die Ankunft am Roten Planeten wird für den Winter 2027 erwartet.
Am 16. August 2025 erreichten die EscaPADE-Sonden erneut das Astrotech-Kontrollzentrum in Titusville, Florida. Dort werden die Ingenieure von Rocket Lab die Sonden in einem Reinraum eingehenden Überprüfungen und Funktionstests unterziehen, bevor sie für die Integration in die Trägerrakete vorbereitet werden. Die New Glenn-Rakete von Blue Origin wird bei diesem ersten Einsatz der Rakete eine Schlüsselrolle spielen, wobei der Start derzeit für Ende 2025 angesetzt ist. Die genauen Startdaten können jedoch je nach Bereitschaft der Rakete und den Wetterbedingungen variieren. Aktuelle Wettervorhersagen für Titusville deuten auf wechselnde Bedingungen hin, die den Zeitplan beeinflussen könnten.
Die EscaPADE-Mission ist Teil von NASAs Bemühungen, die Dynamik der Marsatmosphäre besser zu verstehen. Neuere Forschungen, veröffentlicht in der Zeitschrift Nature, beleuchten, wie die Magnetosphäre des Mars unter bestimmten Bedingungen degenerieren kann, wenn die Sonnenwindteilchen mit dem Magnetfeld des Sonnenwinds übereinstimmen. Dies beeinflusst den Verlust von Atmosphäre zum Weltraum. Solche Erkenntnisse, gewonnen durch Instrumente wie ASPERA-3 auf Mars Express und MAVEN, sind entscheidend, um die Wechselwirkungen zwischen Sonnenwind und der dünnen Marsatmosphäre zu verstehen, die zu atmosphärischem Sputtern führt und über Millionen von Jahren zur heutigen Zusammensetzung des Planeten beigetragen hat. Die EscaPADE-Mission wird mit ihren zwei identischen Sonden, die gleichzeitig Daten aus verschiedenen Regionen sammeln, ein detaillierteres Bild dieser Prozesse liefern und somit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Mars leisten.