Das XXIX. Tallinn Black Nights Film Festival (PÖFF) hat offiziell die Einführung einer bahnbrechenden neuen Sektion bekannt gegeben: Doc@PÖFF. Diese Sparte wird künftig als spezialisierte Bühne für das nicht-fiktionale Filmschaffen dienen und dem Genre die Aufmerksamkeit verschaffen, die es verdient. Die Erweiterung des Festivalrahmens unterstreicht die zunehmende Wertschätzung, die tiefgründigen und emotional packenden Dokumentarfilmen in der heutigen Kulturlandschaft zuteilwird. Dokumentarfilme gelten zunehmend als essenzielles Medium zur Reflexion gesellschaftlicher Zustände und zur Vermittlung komplexer Realitäten, was diese strategische Entscheidung des PÖFF zusätzlich legitimiert.
Die Veranstalter des Festivals, das vom 7. bis zum 23. November 2025 stattfinden wird, bestätigten, dass in dieser neuen Kategorie insgesamt elf Produktionen präsentiert werden. Davon sind sechs Streifen als Weltpremieren angekündigt, während fünf weitere den Status eines internationalen Debüts erhalten werden. Die Kuratorin Marianna Kaat hob hervor, dass diese Neuerung eine klare Antwort auf die Forderung der Branche nach einer eigenen Plattform für starke, nicht-fiktionale Äußerungen sei. Das Programm Doc@PÖFF soll ein möglichst breites Publikum ansprechen, indem es sowohl unterhaltsame als auch zutiefst zum Nachdenken anregende Werke präsentiert und somit die gesellschaftliche Relevanz des Dokumentarfilms betont.
Die geografische Herkunft der ausgewählten Arbeiten belegt den hohen internationalen Stellenwert dieser Sektion und ihre globale Anziehungskraft: Am Wettbewerb nehmen Filme aus Deutschland, China, Portugal, Israel, Estland und weiteren Nationen teil. Diese dokumentarischen Meisterwerke wetteifern um die höchsten Auszeichnungen des Festivals und stellen die Bandbreite des zeitgenössischen Non-Fiction-Kinos dar. Die Etablierung von Doc@PÖFF festigt – ergänzend zu den bereits bestehenden Wettbewerben, namentlich dem Hauptwettbewerb, dem Debütfilm-Wettbewerb und dem Kritiker-Wettbewerb – die herausragende Position des PÖFF. Es zählt somit weiterhin zu den fünfzehn von der FIAPF akkreditierten A-Festivals weltweit, ein Status, der die Qualität und den Einfluss des estnischen Filmereignisses unterstreicht.
Neben dem internationalen Doc@PÖFF-Wettbewerb hat das Festival zudem den speziellen Doc@PÖFF Baltic Competition ins Leben gerufen, der gezielt die Förderung des regionalen Dokumentarfilmschaffens zum Ziel hat. Dieser Schritt betont das Bestreben des PÖFF, nicht nur die globale Filmkunst zu präsentieren, sondern auch die Entwicklung der regionalen Filmindustrie aktiv zu stimulieren. Das Festival, das erstmals im Jahr 1996 stattfand, beweist damit weiterhin seine Wandlungsfähigkeit und seine Fähigkeit zur Innovation. Es bietet Filmschaffenden eine wichtige Plattform, um ihre Werke zu zeigen, Kontakte zu Produzenten und Medien zu knüpfen und fungiert somit als Katalysator, um öffentliche Debatten über aktuelle und brisante Themen anzustoßen und die Filmkultur nachhaltig zu bereichern.