Luca Guadagninos Psychothriller „After the Hunt“ startet am 20. November bei Amazon Prime Video

Bearbeitet von: Anulyazolotko Anulyazolotko

Der psychologische Thriller „After the Hunt“ von Luca Guadagnino, der seine Weltpremiere im August 2025 bei den 82. Filmfestspielen von Venedig feierte, wechselt auf die Streaming-Plattform Amazon Prime Video. Dieser mit Spannung erwartete Übergang zum breiten Heimkino-Publikum ist für den 20. November 2025 angesetzt. Dieses Datum markiert das Ende des begrenzten Kinostarts, der in den USA am 10. Oktober 2025 begonnen hatte.

Regisseur Guadagnino, bekannt durch gefeierte Werke wie „Call Me By Your Name“ (2017) und den jüngeren Erfolg „Challengers“ (2024), beleuchtet in diesem Film tiefgreifende ethische Dilemmata, die sich in der akademischen Welt der Yale University abspielen. Das Drehbuch stammt von Nora Garrett, und die Handlung konzentriert sich auf die Philosophieprofessorin Alma Imhoff, verkörpert von Julia Roberts.

Professorin Imhoff gerät unvermittelt in den Mittelpunkt eines Skandals, als ihr Kollege und enger Freund, Professor Hank Gibson (gespielt von Andrew Garfield), mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert wird. Gibson wird der sexuellen Belästigung bezichtigt – die Anklage stammt von Almas führender Doktorandin, Maggie Resnik (Ayo Edebiri). Die Situation wird zusätzlich dadurch verkompliziert, dass sowohl Alma als auch Hank um dieselbe begehrte Festanstellung als ordentlicher Professor konkurrieren.

Im Zuge der Eskalation des Konflikts kommt eine düstere Episode aus Almas eigener Vergangenheit ans Licht: eine falsche Vergewaltigungsanklage, die sie in ihrer Jugend erhoben hatte und die tragischerweise zum Suizid des Beschuldigten führte. Diese vielschichtige Erzählung setzt sich auf eindringliche Weise mit komplexen gesellschaftlichen Themen auseinander, darunter die #MeToo-Bewegung, die Suche nach der Wahrheit und die Generationenkonflikte, die den modernen Diskurs prägen.

Obwohl die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller allgemein als herausragend gelobt wurden, fielen die Kritiken zum Film selbst gemischt aus. David Rooney vom The Hollywood Reporter merkte an, dass das Werk „interessante Fragen stellt“, kritisierte jedoch Guadagninos Weigerung, dem Publikum definitive Antworten zu liefern. Auch kommerziell blieb der Erfolg aus: Der Film spielte an den Kinokassen lediglich etwa 9 Millionen US-Dollar ein, bei einem beachtlichen Produktionsbudget, das zwischen 70 und 80 Millionen US-Dollar lag.

Zum Ensemble gehören ferner Michael Stuhlbarg in der Rolle von Almas Ehemann Frederick sowie Chloe Sevigny als Psychiaterin Dr. Kim Sayers. Kameramann Malick Hassan Said traf eine bemerkenswerte kinematografische Entscheidung, indem er die Beleuchtungstechnologie ausschließlich auf Methoden beschränkte, die bereits vor 1988 existierten, um der Geschichte eine zeitlose Ästhetik zu verleihen. Regisseur Guadagnino, der demnächst zusammen mit Roberts bei den Gotham Awards den Visionary Tribute überreichen wird, betonte stets, dass er dem Zuschauer keine Wahrheit aufzwingen wolle, sondern die Interpretation des Endes bewusst dem Publikum überlasse. Der Start auf Prime Video am 20. November bietet nun einem breiten internationalen Publikum die Gelegenheit, dieses anspruchsvolle Drama, das einen wichtigen Beitrag zum zeitgenössischen Kino darstellt, selbst zu bewerten.

Quellen

  • GIGA

  • Le Monde

  • AP News

  • The Wrap

  • Wikipedia (Italienisch)

  • Rotten Tomatoes

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