Brasilianischer Thriller «Salve Rosa»: Digitale Verwundbarkeit und verborgene Familiengeheimnisse

Bearbeitet von: Anulyazolotko Anulyazolotko

Der psychologische Thriller „Salve Rosa“ von Regisseurin Susanna Lira ist nach einer erfolgreichen Tournee auf verschiedenen Filmfestivals nun landesweit in Brasilien in den Kinos angelaufen. Das Werk, das unter Mitwirkung von Paramount Pictures entstand, beleuchtet die drängende Problematik der digitalen Verwundbarkeit und betont die Notwendigkeit, Heranwachsende angesichts der allgegenwärtigen Online-Präsenz zu schützen. Lira stellt die Frage, wie Eltern ihre Kinder in einer Welt voller vernetzter Gefahren navigieren können. Die offizielle Kinopremiere fand am 23. Oktober statt. Der Film wurde in 220 Sälen im ganzen Land gezeigt, darunter in wichtigen Metropolen wie Salvador, Fortaleza und Rio de Janeiro, was seine nationale Relevanz unterstreicht.

Im Zentrum der Erzählung steht die dreizehnjährige Rosa. Sie hat sich als Internet-Influencerin einen Namen gemacht und zieht Berichten zufolge zwei Millionen Fans mit ihren Spielzeug-Rezensionen in ihren Bann. Ihr scheinbar perfektes, öffentliches Dasein wird jedoch jäh unterbrochen, als ein mysteriöser Vorfall in ihrer Bildungseinrichtung geschieht. Dieses Ereignis zwingt das Mädchen dazu, tiefgreifende Ermittlungen über ihre eigene, verborgene Vergangenheit aufzunehmen. Diese Suche nach der Wahrheit stellt nicht nur ihre eigene Sicherheit auf die Probe, da sie sich in gefährliche Situationen begibt, sondern belastet auch das ohnehin angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter Dora, deren übermäßige Fürsorge zunehmend erstickend wirkt.

Die Hauptdarstellerin, Clara Castanho, lieferte eine bemerkenswerte Performance ab und erntete dafür hohes Lob von der Kritik. Ihre schauspielerische Leistung wurde beim renommierten Festival do Rio im Jahr 2025 sogar mit dem Preis für die Beste weibliche Hauptrolle gewürdigt. Doch hinter der glänzenden Fassade des Ruhms verbirgt sich Rosas aufreibender Alltag, der von der totalen Kontrolle ihrer Mutter bestimmt wird – eine Kontrolle, die sich bis ins Detail, wie etwa ihre tägliche Ernährung, ausdehnt. Karin Teles, die Darstellerin der Dora, schafft es meisterhaft, eine beklemmende und unheilvolle Stimmung zu vermitteln. Ihre zwanghafte Obhut entpuppt sich als Schleier, der tief verwurzelte Familiengeheimnisse verbirgt, welche drohen, ans Licht der Öffentlichkeit zu geraten.

Regisseurin Lira, die bereits durch ihre früheren Werke „Mussum, um Filme do Cacildis“ (2018) und „Fernanda Young – Foge-me ao Controle“ (2024) Bekanntheit erlangte, erklärte in Interviews, sie habe beabsichtigt, den Film als einen schonungslosen Spiegel gesellschaftlicher Missstände und Fragen zu gestalten. Sie äußerte die dringende Hoffnung, dass die Veröffentlichung des Werks eine breite und notwendige Debatte über dieses bislang oft tabuisierte Thema der digitalen Gefahren und elterlichen Kontrolle auslösen werde. Der fesselnde Suspense-Film hat eine präzise Spieldauer von 1 Stunde und 35 Minuten und ist aufgrund seiner Thematik und Intensität für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben. Er dient als eindringlicher Appell, die komplexen und sich ständig verschiebenden Grenzen des Schutzes in der modernen digitalen Ära kritisch zu hinterfragen.

Quellen

  • uol.com.br

  • AdoroCinema

  • O Universo da TV

  • Deu Click

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