Chanel Métiers d’Art 2025/2026: Eine Show im New Yorker U-Bahn-Labyrinth

Am 2. Dezember 2025 präsentierte das Modehaus Chanel seine Kollektion Métiers d’Art 2025/2026 in einem wahrhaft unkonventionellen Rahmen: einer stillgelegten U-Bahn-Station in der Bowery Street in New York City. Mathieu Blazywählte diesen ungewöhnlichen Schauplatz für seine erste Zwischensaison-Kollektion, um ein wichtiges Statement zu setzen. Die Wahl des Ortes sollte die demokratische Natur der New Yorker U-Bahn hervorheben – einen Ort, an dem soziale Hierarchien keine Rolle spielen.Die gesamte Kollektion schöpfte ihre Inspiration aus den vielfältigen Charakteren, die die New Yorker U-Bahn bevölkern. Designer Mathieu Blazy ließ sich von den Bewohnern verschiedener Jahrzehnte inspirieren, von den frühen 1920er Jahren über die Journalisten der 70er Jahre und die Geschäftsfrauen der 80er Jahre bis hin zu Operndiven. In der Begleitnotiz zur Ausstellung betonte Blazy, dass die New Yorker U-Bahn ein Ort für jedermann sei. Er sprach von Studenten, Revolutionären, Staatsmännern und Jugendlichen, die dort aufeinandertreffen. Es sei ein Ort voller überraschender Begegnungen und dem Zusammentreffen von Pop-Archetypen.Die Models bewegten sich über den Bahnsteig, simulierten das Warten auf einen Zug, zeigten sich genervt von Verspätungen oder lehnten sich an Säulen an, als würden sie auf die nächste Fahrt warten. Mit fortschreitender Show füllte sich die Plattform zunehmend, bis am Ende des Spektakels der Eindruck einer echten Hauptverkehrszeit entstand.Blazy setzte auf ausdrucksstarke Tiermotive, die in einer neuartigen Technik der handgewebten Tweed-Verarbeitung realisiert wurden. Ein Ensemble, das auf den ersten Blick wie gewöhnlicher Denim aussah, entpuppte sich als aus Seide gefertigt, wobei eine Technik aus den 1920er Jahren zum Einsatz kam. Eines der Tweed-Muster reproduzierte exakt ein Filmplakat für „Heute oder niemals“ aus dem Jahr 1931, an dessen Gestaltung Coco Chanel selbst beteiligt war. Darüber hinaus wurde Seide verwendet, die so behandelt wurde, dass sie die Textur von Karakul-Fell imitierte.Doch Blazys Einsatz von einzigartigen Techniken und meisterhaftem Handwerk diente nicht nur der abstrakten Ästhetik. Vielmehr diente er dazu, eine Geschichte zu erzählen und die klassischen Codes von Chanel neu zu interpretieren. Diese Neuerfindung zeigte sich auch in einem entspannteren „Casual Chic“, verkörpert durch voluminöse Strickwaren, kombiniert mit weiten Jeans, was einen modernen Blick auf luxuriöse Bekleidung darstellte.Wie erwartet, zog die Veranstaltung eine große Anzahl an prominenten Gästen an. Unter den Anwesenden befanden sich Größen wie A$AP Rocky, Tilda Swinton, Ayo Edebiri, Rose Byrne, Kristen Stewart, Sofia Coppola, Lupita Nyong'o, Jessie Buckley, Margaret Qualley, Bowen Yang und John Bon Jovi, um nur einige der vielen bekannten Gesichter zu nennen, die diesen besonderen Abend in der Unterwelt von Manhattan erlebten.