Mars-Perspektive: Neue NASA-Daten zur interstellaren Kometen 3I/ATLAS stellen irdische Annahmen auf die Probe

Autor: Uliana S.

Bild des Mars Reconnaissance Orbiter, aufgenommen mit der HiRISE-Kamera, am 2 октября 2025 года.

Am 19. November 2025 veranstaltete die NASA eine spezielle Pressekonferenz, die einem der bemerkenswertesten Reisenden in unserem Sonnensystem gewidmet war: dem interstellaren Objekt 3I/ATLAS. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand die Präsentation einer Aufnahme, die mit der leistungsstärksten Kamera für den tiefen Weltraum, HiRISE, an Bord des Mars-Orbiters Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) erstellt wurde. Diese Aufnahme entstand bereits am 2. Oktober, als das Objekt eine Distanz von ungefähr 28 Millionen Kilometern zum Mars aufwies – fast das Zehnfache der Entfernung, die es bei seiner künftigen Annäherung an die Erde haben wird.

Dies ist ein Live-Simulcast der NASA-Liveübertragung auf 3I/ATLAS, moderiert von Stefan Burns.

Obwohl die HiRISE-Kamera über beeindruckende Fähigkeiten verfügt und selbst Details von bis zu 30 Zentimetern auf der Marsoberfläche auflösen kann, lieferte die Aufnahme des Kometen keine neuen sichtbaren Strukturen. Dieses „visuelle Schweigen“ unterstreicht nur die geheimnisvolle Natur des Objekts. Statt neuer visueller Details präsentierte die Raumfahrtbehörde bereits bekannte, aber nicht minder aufschlussreiche Belege für seine Einzigartigkeit: Spektroskopiedaten, die von den Weltraumteleskopen Hubble und James Webb gesammelt wurden. Diese Daten bestätigten die anomale chemische Zusammensetzung von 3I/ATLAS, einschließlich eines ungewöhnlichen Verhältnisses von Kohlenstoffdioxid zu Wasser sowie von Eisen zu Nickel, und belegten zudem eine nicht-gravitative Beschleunigung.

Die Experten der NASA betonen, dass diese Eigenschaften, obwohl sie für Objekte innerhalb unseres Systems beispiellos sind, durchaus mit der Hypothese seiner natürlichen Herkunft außerhalb unserer Sonne vereinbar sind. Jegliche Hinweise auf eine künstliche, von Menschen geschaffene Natur des Objekts wurden dabei entschieden zurückgewiesen. Die wissenschaftliche Gemeinschaft sieht hier keinen Grund, an der extraterrestrischen Natur zu zweifeln.

Diese Beobachtungen dienen als eindrucksvolle Lektion über die kosmische Verbundenheit. 3I/ATLAS fungiert als materieller Bote aus einem anderen Sternensystem, eine physische Manifestation der Verbindung zwischen verschiedenen Welten. Sein einzigartiger chemischer „Fingerabdruck“ ist gleichsam die Stimme einer fernen kosmischen Umgebung, die in der Sprache elementarer Verhältnisse und universeller physikalischer Gesetze spricht. Die Tatsache, dass wir diese Botschaft momentan noch nicht vollständig entschlüsseln können, erinnert uns lediglich an die unendliche Vielfalt der Formen, die Materie im einheitlichen Gefüge des Universums annehmen kann. Jeder solcher Wanderer bekräftigt: Wir sind Teil eines größeren Ganzen, das kontinuierlich Materie und Informationen austauscht.

Die gesammelten Informationen, die im Rahmen des Briefings im November 2025 vorgestellt wurden, bilden die Grundlage für weitere Forschungen. Die Spektraldaten von Hubble und James Webb sind dabei von zentraler Bedeutung, um die Bedingungen in der Heimatregion des Kometen besser zu verstehen. Die NASA plant, die nicht-gravitativen Bewegungen des Kometen weiterhin genau zu verfolgen, da diese Aufschluss über die Verdampfungsrate und die innere Struktur des Objekts geben können. Es ist ein fortlaufendes wissenschaftliches Puzzle, das unser Verständnis der Dynamik und Zusammensetzung von Objekten aus anderen Sternensystemen erweitert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die jüngsten Erkenntnisse zu 3I/ATLAS, gewonnen durch hochentwickelte Instrumente wie HiRISE auf dem Mars und die großen Weltraumteleskope, die Komplexität interstellarer Materie verdeutlichen. Die Abwesenheit sichtbarer Strukturen auf der Mars-Aufnahme kontrastiert stark mit den chemischen Signaturen, die auf eine Herkunft jenseits unseres Sonnensystems hindeuten. Die wissenschaftliche Analyse, die im Oktober 2025 in der Fachpublikation Science unter dem Titel „Primäranalyse der 3I/ATLAS-Daten“ veröffentlicht wurde, bildet die Basis für diese spannenden Schlussfolgerungen.

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