Rio Grande do Sul verbietet Hormonherbizide im Umkreis von Weinbergen und Obstgärten
Bearbeitet von: An goldy
Der Oberste Gerichtshof von Rio Grande do Sul hat am 2. September 2025 ein Urteil erlassen, das die Verwendung von Hormonherbiziden mit dem Wirkstoff 2,4-D in der Region Campanha Gaúcha verbietet. Ebenso gilt diese Einschränkung für Gebiete innerhalb eines 50-Meter-Radius um Weinberge und Apfelplantagen im restlichen Bundesstaat. Das Verbot bleibt bestehen, bis ein wirksames System zur Überwachung und Durchsetzung von Agrochemikalien etabliert ist.
Die Entscheidung ist das Ergebnis einer öffentlichen Zivilklage, eingereicht von der Vereinigung der Apfelproduzenten und der Vereinigung der Feinweine der Campanha Gaúcha. Beide Organisationen begrüßten das Urteil als entscheidenden Schritt zum Schutz des Wein- und Obstanbaus im Bundesstaat. Hormonelle Herbizide wie 2,4-D werden häufig im Sojabohnenanbau eingesetzt. Durch Winddrift können diese Substanzen jedoch empfindliche Kulturen wie Trauben und Äpfel sowie die heimische Flora beeinträchtigen.
Rio Grande do Sul befindet sich derzeit in einer sanitären Brachzeit für Sojabohnen, die das Vorhandensein lebender Sojapflanzen bis zum 30. September verbietet. Die Gesetzgebende Versammlung von Rio Grande do Sul hat sich ebenfalls mit der Problematik befasst. Im April 2025 wurde ein Unterausschuss gebildet, um die Aussetzung und das Verbot dieser Herbizide auf den Feldern des Bundesstaates zu erörtern und die durch Abdrift verursachten Schäden an gefährdeten Kulturen zu mindern.
Bereits im Juli 2025 forderten Winzer und Obstbauern erneut eine Aussetzung der Anwendung von Hormonherbiziden und verwiesen auf erhebliche Produktionsausfälle durch Abdrift. Dieser gemeinsame Appell unterstreicht die dringende Notwendigkeit wirksamerer Maßnahmen zum Schutz empfindlicher Agrarsektoren in der Region. Die Landwirtschaft in Rio Grande do Sul, einem Bundesstaat, der für seine vielfältige landwirtschaftliche Produktion bekannt ist, steht vor der Herausforderung, die Auswirkungen von Agrochemikalien auf empfindliche Kulturen zu minimieren. Die Region Campanha Gaúcha, ein wichtiges Weinanbaugebiet, hat durch die Anerkennung als „IG“ (Indicação de Procedência) für seine Weine an Bedeutung gewonnen.
Die Auswirkungen von Herbiziden wie 2,4-D, das als synthetisches Auxin wirkt und das Pflanzenwachstum stört, sind gut dokumentiert. Die Fähigkeit von 2,4-D, empfindliche Pflanzen durch Winddrift zu schädigen, ist ein wiederkehrendes Problem, das zu erheblichen Ernteverlusten führen kann. Die Bemühungen, die landwirtschaftlichen Praktiken zu verbessern und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, spiegeln ein breiteres Engagement für nachhaltige Landwirtschaft wider, das auch die Biodiversität und die Gesundheit der Ökosysteme berücksichtigt.
Quellen
Correio do povo
Brasil de Fato
Agro Estadão
Correio do Povo
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