Der Zoo Prag verfolgt eine innovative Erhaltungsstrategie zur Aufzucht zweier verwaister Jungtiere des Gelbkopfgeiers. Dabei kommen handgefertigte Puppen zum Einsatz, um eine Prägung der Küken auf Menschen zu verhindern. Diese Methode ist essenziell, da direkter menschlicher Kontakt laut Antonín Vaidl, Kurator für Vogelzucht im Zoo Prag, zu dauerhaften Verhaltensproblemen führen kann, die die soziale und reproduktive Entwicklung der Vögel beeinträchtigen. Die Puppen sind so konzipiert, dass sie die Elternvögel simulieren und den Küken somit wichtige artspezifische Signale vermitteln.
Diese bewährte Technik wurde im Zoo Prag bereits erfolgreich bei anderen Vogelarten wie Nashornvögeln und Java-Grünelstern angewendet. Der Zoo Prag zählt zu den wenigen europäischen Einrichtungen, die sich der Zucht des Gelbkopfgeiers widmen, was die Bedeutung dieser Schutzbemühungen hervorhebt. Der Gelbkopfgeier, heimisch in Lateinamerika und Mexiko, erfüllt als Aasfresser eine wichtige ökologische Funktion bei der Krankheitsprävention. Obwohl die Art derzeit als „nicht gefährdet“ eingestuft ist, sind solche Schutzprogramme im Zoo von großer Bedeutung für das Überleben gefährdeter Populationen und die Erweiterung des Wissens über diese faszinierenden Vögel.