Nashorn-Bestände in Kenia erfreulich gestiegen, Wilderei bleibt Herausforderung

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Kenia verzeichnet signifikante Fortschritte bei der Erhaltung seiner Nashornpopulationen. Die Anzahl der Spitzmaulnashörner stieg von 745 im Jahr 2017 auf 1.059 im Jahr 2024, während sich die Population der Breitmaulnashörner von 513 im Jahr 2017 auf 1.041 im gleichen Zeitraum verdoppelte. Diese positiven Entwicklungen sind ein Beleg für die Wirksamkeit gezielter Schutzmaßnahmen und geben Anlass zur Hoffnung für diese bedrohten Arten. Laut der nationalen Wildtierzählung von 2021 beherbergt Kenia insgesamt 1.605 Nashörner, was die drittgrößte Population Afrikas darstellt.

Diese Erfolge stehen im starken Kontrast zu früheren Jahrzehnten, in denen die Nashornbestände dramatisch zurückgingen. Ende der 1980er Jahre war die Population der Spitzmaulnashörner in Kenia von einst rund 20.000 Tieren im Jahr 1970 auf weniger als 400 Individuen gesunken. Trotz der erzielten Fortschritte bleibt die Wilderei eine ernste Bedrohung. Ein Vorfall im Mai 2025, bei dem zwei Personen mit 2,2 Kilogramm Nashornhorn im Wert von rund 15.444 US-Dollar festgenommen wurden, unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen.

Dennoch ist ein deutlicher Rückgang der Wilderei zu verzeichnen. So gab es im Jahr 2020 und erneut im Jahr 2022 keine gemeldeten Wilderei-Vorfälle, was einen bemerkenswerten Erfolg darstellt. Die positiven Trends sind das Ergebnis eines vielschichtigen Ansatzes, der auf der Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen wie dem Kenya Wildlife Service (KWS) und zahlreichen nationalen und internationalen Partnern basiert. Aktionspläne wie der "Recovery and Action Plan for the Black Rhino" (zuletzt die Ausgabe 2022-2026) bilden das strategische Rückgrat der Schutzbemühungen.

Diese Pläne konzentrieren sich auf die Stärkung der Strafverfolgung, die Ausweitung und Sicherung von Lebensräumen, wie beispielsweise im Tsavo West Nationalpark, und den Einsatz fortschrittlicher Überwachungstechnologien, einschließlich Ohrmarkierung, Mikrochipping und DNA-Profiling. Die im Jahr 2013 überarbeitete "Wildlife Conservation and Management Act" (WCMA) hat durch verschärfte Strafen für Wildtierkriminalität maßgeblich zur Bekämpfung des illegalen Handels beigetragen. Organisationen wie der International Fund for Animal Welfare (IFAW), der World Wide Fund for Nature (WWF) und die African Wildlife Foundation (AWF) unterstützen diese Bemühungen durch gezielte Projekte und Programme.

Experten wie Martin Bucher weisen darauf hin, dass trotz lokaler Erfolge weltweit täglich noch ein bis drei Nashörner gewildert werden, was die Notwendigkeit fortwährender Wachsamkeit unterstreicht. Die Ziele für die Zukunft sind ambitioniert: Der "Recovery and Action Plan for the Black Rhino" strebt bis 2026 eine Population von 1.200 Spitzmaulnashörnern an, mit dem langfristigen Ziel, bis 2037 insgesamt 2.000 Tiere zu erreichen. Die Einbindung lokaler Gemeinschaften in Schutz- und Managementprogramme, beispielsweise durch Gemeinschaftskonservatorien, spielt eine entscheidende Rolle für den nachhaltigen Erfolg.

Quellen

  • The Cool Down

  • The Star

  • Helping Rhinos

  • Africa Geographic

  • Kenya Wildlife Service

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