Größe der Mutter bestimmt das Geschlecht beim Bartenwal

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Eine neue Studie der University of Washington hat einen Zusammenhang zwischen der Körpergröße von Bartenwalmüttern und dem Geschlecht ihrer Kälber aufgedeckt. Größere Mütter bringen demnach mit höherer Wahrscheinlichkeit weibliche Nachkommen zur Welt, was neue Einblicke in die Fortpflanzungsstrategien dieser Meeresriesen gewährt.

Die Forschung analysierte Daten von über 100.000 Bartenwalen, darunter Buckel- und Blauwale. Sie ergab, dass längere weibliche Buckelwale eine um 77 % höhere Wahrscheinlichkeit hatten, ein weibliches Kalb zu gebären. Bei Seiwalen stieg diese Wahrscheinlichkeit auf 99 %. Diese Ergebnisse basieren auf der Auswertung historischer Walfangdaten aus den frühen 1900er Jahren, die detaillierte Aufzeichnungen über Walgröße, Geschlecht, Trächtigkeitsstatus und fötale Merkmale enthielten.

Die Ergebnisse legen nahe, dass für Bartenwale die Investition von mehr Energie in weibliche Kälber eine Schlüsselstrategie zur Sicherung der Fortexistenz ihrer Art darstellen könnte. Dies ist besonders relevant für Schutzbemühungen, da einige Walpopulationen derzeit eine Größenreduktion erfahren, was potenziell ihre Fähigkeit beeinträchtigt, Nachkommen zu versorgen. Bedrohungen wie Schiffskollisionen und Umweltverschmutzung stellen weiterhin Risiken für Walpopulationen dar.

Die Bartenwal-Familie, zu der auch der Blauwal zählt, filtert ihre Nahrung mithilfe von Bartenplatten aus dem Wasser. Die Nahrungsmengen, die einige dieser Giganten täglich aufnehmen, können bis zu zwei Tonnen erreichen, um die notwendigen Energiereserven für ihre oft tausende von Kilometern langen Wanderungen aufzubauen. Die Erholung einiger Walpopulationen, wie der antarktischen Blauwale, ist ein ermutigendes Zeichen, auch wenn sie weiterhin Bedrohungen ausgesetzt sind.

Die detaillierte Analyse der Walgrößen und ihrer Korrelation mit dem Kalbsgeschlecht bietet eine tiefere Perspektive auf die evolutionären Anpassungen und die Widerstandsfähigkeit dieser majestätischen Tiere angesichts sich verändernder Umweltbedingungen.

Quellen

  • Phys.org

  • University of Washington News

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