Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in den *Proceedings of the National Academy of Sciences*, deckt signifikante Unterschiede in den Bewegungsmustern von Hunden (Caniden) und Katzen (Feliden) auf. Caniden bewegen sich demnach auf vorhersehbaren Pfaden, während Feliden unregelmäßigere und weitläufigere Routen bevorzugen. Diese Verhaltensunterschiede sind tief in ihren jeweiligen Ernährungsweisen, Jagdstrategien und sozialen Strukturen verwurzelt.
Caniden, oft Allesfresser und Rudeljäger, verfolgen ihre Beute möglicherweise über lange Distanzen. Feliden hingegen, typischerweise Einzelgänger und reine Fleischfresser, setzen auf subtilere und unvorhersehbarere Jagdtechniken. Die globale Untersuchung analysierte Daten von über 1.200 Tieren und liefert wertvolle Einblicke für den Naturschutz.
Die geradlinigen Routen der Caniden machen sie besonders anfällig für menschliche Barrieren wie Straßen. In Deutschland zerschneiden über 230.000 Kilometer Straßen die offene Landschaft und stellen für viele Tiere unüberwindbare Hindernisse dar. Die Schaffung von Wildtierkorridoren und Querungshilfen wie Grünbrücken und Unterführungen ist entscheidend, um diese Fragmentierung zu mildern und die Sicherheit für Tiere und Menschen zu erhöhen. Studien in Bayern zeigten, dass die Nachrüstung von Wildtierpassagen die Durchlässigkeit für Wildtiere verbessert und Verkehrsunfälle reduziert.
Die weitläufigen und diffusen Bewegungen der Feliden stellen eigene Herausforderungen für effektive Schutzbemühungen dar. Ihre unvorhersehbaren Wanderungen erfordern flexible und umfassende Schutzstrategien, die ein breiteres Gebiet abdecken. Die Studie nutzte physikbasierte Modelle zur Kartierung der „Routen“ der Tiere, was die interdisziplinäre Natur der Forschung unterstreicht und ein tieferes Verständnis dafür ermöglicht, wie die physische Umgebung die Bewegungsmuster beeinflusst.