Ethereum-Preiserholung: Fusaka-Fork und institutionelle Käufe beflügeln den Markt

Der Kryptomarkt zeigte am 27. November 2025 Anzeichen einer Stabilisierung, wobei die Erholung des Ethereum-Preises (ETH) auf rund 3000 US-Dollar als zentrales Ereignis hervorstach. Diese Steigerung von ungefähr 3 % bis 3,39 % innerhalb der letzten 24 Stunden erfolgte im Zuge einer allgemeinen Markterholung, die durch Bitcoin ausgelöst wurde. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch die Akkumulation des Assets durch Großinvestoren, gemeinhin als „Wale“ bezeichnet.

Beobachter verzeichneten eine deutliche Reduzierung des ETH-Angebots auf zentralisierten Börsen, was historisch oft einem Preisanstieg vorausgeht. Auch technische Indikatoren bestätigten die veränderte Marktstimmung: Die MACD-Histogramme sprangen in den positiven Bereich, und der Relative Strength Index (RSI) entstieg der überverkauften Zone, was auf die Entstehung eines neuen bullischen Impulses hindeutete.

Aktuell, am 28. November 2025, notiert ETH bei etwa 3037,22 US-Dollar und befindet sich nach einer jüngsten Korrektur an einem bedeutenden technischen Scheideweg. Zuvor, am 21. November 2025, erlebte Ethereum einen tiefen Rücksetzer von Höchstständen um 5000 US-Dollar auf ein Tief von 2630 US-Dollar. Dies entsprach einem monatlichen Verlust von über 30 % gegenüber den Spitzenwerten um 4800 US-Dollar. Analysten interpretieren dies als eine notwendige Konsolidierung nach dem starken Abverkauf.

Kurzfristige Prognosen deuten jedoch darauf hin, dass bei anhaltendem Verkaufsdruck und einem Tagesabschluss unter 2988 US-Dollar ein erneuter Test der Unterstützungszone zwischen 2900 und 2950 US-Dollar möglich ist. Die kritische Nachfragezone für langfristig orientierte Käufer bleibt unverändert im Bereich von 2500 bis 2625 US-Dollar.

Ein fundamentaler Katalysator, den Händler intensiv beobachten, ist der bevorstehende Hard Fork von Fusaka, der für den 3. Dezember 2025 angesetzt ist. Dieses Upgrade, das die Projekte Osaka (Ausführungsebene) und Fulu (Konsensebene) zusammenführt, implementiert das Peer Data Availability Sampling (PeerDAS) gemäß EIP-7594. PeerDAS revolutioniert die Verifizierung der Datenverfügbarkeit, indem Validatoren Blöcke prüfen können, ohne den gesamten Datensatz herunterladen zu müssen, was die Bandbreitenanforderungen für Knotenpunkte senkt.

Es wird erwartet, dass diese Innovation die Kapazität von Layer-2-Lösungen (L2) erheblich steigert und deren Transaktionsverarbeitungsfähigkeit langfristig auf bis zu 100.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) erhöhen könnte. Darüber hinaus beinhaltet Fusaka eine schrittweise Erhöhung der Blockkapazität (Blob Parameter Only, BPO): Der erste Schritt erfolgt am 9. Dezember, der zweite am 7. Januar 2026, wenn die Anzahl der Blobs pro Block auf 14 ansteigt, was einer Steigerung von rund 133 % entspricht.

Das institutionelle Interesse an Ethereum bleibt ungebrochen, was sich am Verhalten von Akteuren wie Bitmine unter der Führung von Tom Lee zeigt. Bitmine, die sich Anfang 2025 aus dem Bitcoin-Mining zurückgezogen hatte, baut ihre ETH-Bestände aggressiv auf. Kürzlich erwarb das Unternehmen 14.618 ETH im Wert von 44,34 Millionen US-Dollar über den Verwahrer BitGo, wodurch sich die Gesamtbestände auf etwa 3,63 Millionen ETH erhöhten, was ungefähr 3 % des gesamten Ethereum-Angebots entspricht.

Tom Lee, Vorsitzender von Bitmine, vertritt weiterhin eine sehr optimistische Haltung und prognostiziert, dass ETH bis Ende Januar 2026 Kurse zwischen 7000 und 9000 US-Dollar erreichen könnte. Er betrachtet den jüngsten Rückgang als „technischen Abfluss“ oder die letzte Verkaufskulmination, wobei ein idealer Einstiegspunkt bei etwa 2500 US-Dollar lag. Lee betont ferner, dass institutionelle Akteure und das Weiße Haus Ethereum als „echt neutrale Kette“ für die zukünftige Finanzinfrastruktur bevorzugen werden.

Im breiteren Marktumfeld sehen Analysten die aktuelle ETH-Erholung als eng an den allgemeinen Marktzustand gekoppelt; ein nachhaltigeres Rallye könnte erst bei einem stabilen Aufwärtstrend von Bitcoin einsetzen. Der Erfolg von Projekten, die auf der Ethereum-Ökologie aufbauen, wie etwa Bitcoin-L2-Lösungen, könnte indirekt den langfristigen Wert des ETH-Netzwerks untermauern, insbesondere wenn Fusaka die Gebühren für L2-Lösungen erfolgreich senkt – Experten schätzen eine mögliche Reduktion der L2-Gebühren um 40 % bis 60 % im Laufe der Zeit. Der Markt befindet sich somit in einer Phase der technischen Erholung, gestützt durch institutionelles Vertrauen und die Erwartung des fundamentalen Treibers, dem Fusaka-Update.