Bitcoin verzeichnete nach einem Höchststand von über 124.000 US-Dollar am 14. August 2025 einen deutlichen Rückgang und fiel unter die Marke von 113.000 US-Dollar. Dieser Preisverfall führte zur Liquidation von gehebelten Long-Positionen im Wert von rund 113 Millionen US-Dollar. Mehrere Faktoren trugen zu dieser Korrektur bei, die die Unsicherheiten im breiteren makroökonomischen Umfeld widerspiegeln.
Ein wesentlicher Auslöser war die Untersuchung der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gegen Alt5 Sigma, ein Unternehmen, das mit World Liberty Financial verbunden ist. Die SEC prüft Vorwürfe des Betrugs, der Aktienmanipulation und überhöhter Gewinnangaben. Diese Untersuchung, die sich auf den Präsidenten von Alt5 Sigma, Jon Isaac, konzentriert, wirft einen Schatten auf die Transparenz und Stabilität des Unternehmens, insbesondere angesichts der Tatsache, dass World Liberty Financial erhebliche Mittel durch Token-Verkäufe gesammelt hat und Verbindungen zu prominenten politischen Persönlichkeiten aufweist. Die potenzielle regulatorische Unsicherheit in diesem Sektor kann Anleger vorsichtig machen und zu einer breiteren Risikoaversion führen.
Zusätzlich zu den regulatorischen Bedenken trugen auch makroökonomische Entwicklungen zu den Marktschwankungen bei. Eine Studie der MIT NANDA-Initiative ergab, dass nur etwa 5 % der unternehmensweiten KI-Pilotprogramme schnelle Umsatzsteigerungen erzielen, was auf Bedenken hinsichtlich der tatsächlichen Rentabilität von KI-Investitionen hindeutet. Diese Erkenntnis könnte die allgemeine Risikobereitschaft von Investoren beeinträchtigen, da Unternehmen Schwierigkeiten haben, greifbare Erträge aus KI-Implementierungen zu erzielen.
Darüber hinaus haben neue US-Importzölle von 50 % auf eine breite Palette von Aluminium- und Stahlprodukten Bedenken hinsichtlich potenzieller Lieferkettenunterbrechungen und steigender Verbraucherpreise geweckt. Diese Maßnahmen, die im Rahmen von Abschnitt 232 des Trade Expansion Act erlassen wurden, erhöhen die Kosten für importierte Waren und können die Inflation weiter anheizen. Die UBS hat ihre Goldpreisprognosen für 2026 angehoben und erwartet angesichts dieser wirtschaftlichen Unsicherheiten und einer möglichen Lockerung der Geldpolitik durch die Federal Reserve eine erhöhte Nachfrage nach sicheren Anlagen.
Im Derivatemarkt für Bitcoin spiegelte sich die erhöhte Vorsicht der Anleger in einer bärischen Entwicklung der BTC-Options-Skew-Metrik wider. Der 30-Tage-Options-Delta-Skew von Bitcoin stieg auf 12 %, was auf eine extreme Angst der Anleger hindeutet. Historisch gesehen sind auf solche Spitzen der Angst oft Rallyes gefolgt, wie die 40%ige Zunahme nach dem 7. April, als Bitcoin unter 74.500 US-Dollar fiel. Dennoch bleibt die aktuelle Marktstimmung von Vorsicht geprägt, da die Anleger die vielfältigen Faktoren beobachten, die die Preisentwicklung von Bitcoin beeinflussen.
Die deutsche Wirtschaft zeigt im Jahr 2025 eine Stagnation, wobei das Bruttoinlandsprodukt voraussichtlich nur um 0,2 % wachsen wird. Dies ist auf strukturelle Probleme und Unsicherheiten zurückzuführen, die die industrielle Aktivität und die Verbraucherwirtschaft beeinträchtigen. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im August auf 34,7 Punkte gesunken, was auf Enttäuschung über das Handelsabkommen zwischen der EU und den USA sowie auf die schwache Leistung der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal 2025 zurückzuführen ist. Die Kombination aus regulatorischer Unsicherheit, Bedenken hinsichtlich der Rentabilität von KI-Investitionen und den Auswirkungen von Handelszöllen schafft ein komplexes Umfeld für Bitcoin und die breiteren Finanzmärkte. Während die Vergangenheit gezeigt hat, dass auf Phasen erhöhter Angst oft Erholung folgen kann, bleibt die kurzfristige Aussicht von Vorsicht geprägt.