Unbekanntes Picasso-Porträt von Dora Maar für 32 Millionen Euro in Paris versteigert

Bearbeitet von: alya myart

Die Versteigerung eines bisher unveröffentlichten Meisterwerks von Pablo Picasso stellte am 24. Oktober 2025 in Paris ein bedeutendes Ereignis in der Kunstwelt dar. Das Werk mit dem Titel „Büste einer Frau mit geblümtem Hut (Dora Maar)“, das aus dem Jahr 1943 stammt, erzielte einen Endpreis von 32 Millionen Euro, inklusive aller Gebühren. Diese Darstellung der Muse des Künstlers, Dora Maar, war über acht Jahrzehnte lang der Öffentlichkeit verborgen geblieben. Seit 1944 befand sich das Gemälde in einer privaten französischen Sammlung, wodurch seine erstmalige Präsentation auf dem Markt eine wahre Sensation auslöste.

Das plötzliche Auftauchen dieses Porträts, das bis dahin lediglich durch eine einzige Schwarz-Weiß-Fotografie aus dem Jahr 1944 bekannt war, sorgte für erheblichen Wirbel unter internationalen Sammlern, von asiatischen Märkten bis hin zu den großen europäischen Auktionshäusern. Experten zeigten sich besonders beeindruckt vom außergewöhnlichen Erhaltungszustand des Bildes. Die Spezialistin Agnès Sevestre-Barbé hob die erstaunliche Leuchtkraft der Farben hervor, die in ihrem ursprünglichen Zustand verblieben waren, da das Werk niemals lackiert wurde. Sie betonte, dass die Leinwand die gesamte „rohe Materie“ und die „gesamte chromatische Bandbreite“ der Atelierarbeit bewahrt habe – Qualitäten, die anhand alter Aufnahmen unmöglich zu beurteilen waren. Auktionator Christophe Lucien bezeichnete das Ergebnis der Auktion als „riesigen Erfolg“, der die ursprünglichen Erwartungen bei Weitem übertroffen habe.

Das im Juli 1943 geschaffene Gemälde ist nicht nur die Abbildung einer Frau, sondern auch ein tiefgründiges Spiegelbild einer turbulenten Epoche in der europäischen Geschichte und einer komplexen Phase in Picassos Leben. Dora Maar, selbst eine versierte Künstlerin und Fotografin, fungierte nicht bloß als seine Geliebte, sondern auch als mächtige Katalysatorin für Picassos kreative Prozesse. Kunsthistoriker weisen oft darauf hin, dass ihr Einfluss selbst in politisch bedeutsamen Werken des Meisters, wie der „Guernica“, nachweisbar ist. Ihre Porträts vermittelten zudem häufig eine innere Anspannung, die mit der allgemeinen Verwirrung und dem Aufruhr der damaligen Zeit korrespondierte.

Die Leinwand gehört zu Picassos berühmter Serie „Frau mit Hut“. Die Provenienz ist klar dokumentiert: Es wurde im August 1944 von einem französischen Sammler erworben, dessen Enkel der heutige anonyme Eigentümer ist. Obwohl das Bild nie ausgestellt wurde, ist es im Fachmagazin Cahiers d'art verzeichnet. Es wird ferner angenommen, dass der Fotograf Brassaï es in Picassos Atelier zwischen Ende April und Anfang Mai 1944 abgelichtet hat. Die Rückkehr dieses Meisterwerks auf den Markt ermöglichte eine Neubewertung seines wahren Glanzes und wirft ein neues Licht darauf, wie der Künstler in jenem Sommer Verzweiflung und Hoffnung miteinander verwob.

Quellen

  • U.S. News & World Report

  • ABC News

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